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Foto: Schwangere Frau sitzt auf Sofa
AePatt Journey / Shutterstock.com

Risikoschwangerschaft  – eine Schwangerschaft mit möglichen Komplikationen

Bestimmte Faktoren sorgen dafür, dass eine Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft definiert wird. Diese besondere Schwangerschaft wird aufgrund der Einordnung intensiver überwacht, um Komplikationen zu vermeiden.

Wann ist eine Schwangerschaft eine Risikoschwangerschaft?

Unter einer Risikoschwangerschaft wird eine Schwangerschaft verstanden, die mit einem gewissen Risiko einer Fehlgeburt, Frühgeburt oder einer Fehlbildung des Kindes verbunden  ist. In Deutschland werden laut Pro Familia zwar knapp 70% aller Schwangerschaften als Risikoschwangerschaft klassifiziert, jedoch kommen aufgrund häufiger Untersuchungen bei Spezialistinnen und Spezialisten und vermehrten Kontrollen die allermeisten Kinder gesund zur Welt.
Mehr Informationen zur Geburt finden Sie in unserem Erziehungsratgeber.

Ausschlaggebenden Faktoren für eine Einordnung als Risikoschwangerschaft können sein:

  • Bluthochdruck,
  • Übergewicht,
  • Stoffwechselerkrankung,
  • chronische Krankheiten wie Diabetes, Asthma oder Epilepsie,
  • Erkrankungen der Schilddrüse oder des Herzens,
  • frühere Erkrankungen an Leber, Niere, Lunge, Herz oder Nervensystem.

Mehr Informationen über Epilepsie finden Sie in unserem Erziehungsratgeber.

Weitere Faktoren, die bei einer Risikoschwangerschaft eine Rolle spielen können:

Auch (Erb-)Erkrankungen im direkten Umfeld der Mutter oder des Vaters können dabei eine Rolle spielen.

Das Alter der Mutter ist zudem ein wichtiger Faktor: Schwangerschaften bei Frauen unter 17 und über 35 Jahren können als Risikoschwangerschaften gelten. So können ältere Frauen häufiger von Chromosomenstörungen wie Trisomie 18 oder Trisomie 21 betroffen sein.

Zudem werden die Schwangerschaften bei Frauen, die bereits eine oder mehrere Fehlgeburten oder Eileiterschwangerschaften hatten, automatisch als Risikoschwangerschaften eingeordnet, ebenso wie Mehrlingsschwangerschaften.

Anhaltender Alkohol-, Zigaretten- oder Drogenkonsum der werdenden Mutter kann ebenso zu einer Einstufung als Risikoschwangerschaft führen.

Auch bei einer besonderen Lage des Kindes (Beckenlage oder Steißlage) wird von einer Risikoschwangerschaft gesprochen, weil eine spontane Entbindung erschwert und in vielen Fällen ein Kaiserschnitt notwendig wird.

Was bedeutet der Vermerk "Risikoschwangerschaft" für die Schwangere?

Durch den Vermerk der Risikoschwangerschaft werden bei den schwangeren Frauen die Vorsorgeuntersuchungen besonders engmaschig durchgeführt und bei Bedarf mit weiteren zusätzlichen Tests ergänzt. Dies soll das Risiko von Fehlgeburten, Frühgeburten und Fehlbildungen beim Kind verringern.

Dies können spezielle Ultraschall- und Blutuntersuchungen sein, eine Fruchtwasseruntersuchung oder eine Kardiotographie (Aufzeichnung der kindlichen Herztöne).

Zudem werden in der Geburtsklinik, falls notwendig, besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen, falls Sie und Ihr Baby/Ihre Babys besondere medizinische Betreuung benötigen.

Diese besonderen Untersuchungen werden im Fall einer im Mutterpass eingetragenen Risikoschwangerschaft von der Krankenkasse übernommen.

Wie lassen sich die Risiken für Mutter und Kind verringern?

Durch die Pränataldiagnostik (vorgeburtliche Bestimmung) können die meisten Gendefekte frühzeitig erkannt werden. Die Entscheidung für oder gegen diese frühzeitigen Untersuchungen, wie etwa eine Nackentransparenzmessung, liegt ganz bei der Schwangeren, bzw. bei den werdenden Eltern. Die Nackenfaltenmessung etwa ist eine Ultraschalluntersuchung, bei der die Lymphflüssigkeit unter der Nackenhaut des ungeborenen Babys gemessen wird, um Chromosomenbesonderheiten wie Formen der Trisomie ausschließen zu können.

Halten Sie die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungstermine beim ärztlichen Fachpersonal unbedingt ein. Diese werden Sie bestmöglich über weitere mögliche und notwendige Tests oder Untersuchungen informieren. Scheuen Sie sich nicht davor, Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihrem behandelnden Arzt, jederzeit alle Fragen zu stellen, die Ihnen auf dem Herzen liegen. Fühlen Sie sich nicht wohl oder angemessen beraten, so können Sie sich jederzeit nach einer anderen Ärztin/nach einem anderen Arzt umschauen.

Halten Sie bei einer Risikoschwangerschaft die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungstermine beim ärztlichen Fachpersonal unbedingt ein.