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Foto: Neun bemalte Ostereier lehnen an einer Holzwand.
LiliGraphie / Shutterstock.com

Ostern

Das Osterfest steht vor der Tür und damit verbunden viele christliche Osterbräuche.

Was feiern wir an Ostern?

An Ostern wird im Christentum die Auferstehung Jesu Christi, dem Sohn Gottes, von den Toten gefeiert. Die letzte Woche vor dem Ostersonntag beginnt dabei mit dem Palmsonntag, an welchem die Christen den Einzug von Jesus in Jerusalem feiern.
Die Ostergottesdienste umfassen mehrere christliche Feiertage: Der Feier des letzten Abendmahls, das Jesus zusammen mit seinen Jüngern gefeiert hat, wird am Gründonnerstagabend gedacht. Am Karfreitag gedenken die Christen seines Tods am Kreuz. Am Karsamstag ist Tag der Grabesruhe und am Ostersonntag wurde seine Auferstehung durch einen Engel verkündet. Am Ostermontag schließlich erschien der auferstandene Jesus zweien seiner Jünger, die daraufhin seine Auferstehung verkündeten.

Ab dem Ostersonntag beginnt die Osterzeit. Diese dauert 50 Tage und endet mit dem Pfingstfest.

Die Osterfeiertage sind bewegliche Feiertage und finden jedes Jahr frühestens am 22. März statt und spätestens am 25. April. Dies ist abhängig vom ersten Frühlingsvollmond des Jahres.

Deutschlandweit haben die Schulkinder in Bayern und fast allen Bundesländern um die Ostertage herum zwei Wochen Osterferien.

Es ist die Zeit für kreative, kindgerechte Bastelarbeiten, je nach Wetterlage lange Osterspaziergänge und natürlich das traditionelle Verzieren, Verstecken und Suchen der Ostereier.

Was sind typische Osterbräuche und Ostersymbole?

Im Christentum gilt das Osterei als Symbol der Auferstehung und des Neuanfangs eines Lebens. Das Ei hält Leben verborgen, welches von einer Schale geschützt ist und erst sichtbar wird, wenn diese bricht. Das bunte Verzieren der Ostereier ist dabei eine weltweite christliche Tradition. Typisch für Ostern ist natürlich das traditionelle Verstecken und Suchen der Ostereier.

Hartgekochte Eier werden zusammen mit weiteren Leckereien und Süßigkeiten in kleinen Osternestern am Morgen des Ostersonntags versteckt. Kinder freuen sich besonders auf das Suchen ihres Osternestes, das ihnen der Osterhase versteckt hat.

Der Osterhase, der für die Kinder das Osternest versteckt, steht als Symbol der Fruchtbarkeit, da Hasen sich schnell und häufig vermehren.

Ausgeblasene, verzierte Eier werden an einen Strauß aus Zweigen, den sogenannten Osterstrauß, gehängt. Dafür eigenen sich Zweige des Kirschbaums, der Birke, der Haselnuss oder Palmkätzchen, da diese schön blühen. Der Osterstrauß wird vor Ostern geschnitten und geschmückt, so dass die Knospen bis Ostersonntag in einer Vase austreiben können. Neben der Freude über das Wiedererblühen der Natur, symbolisiert dies auch die Wiederauferstehung Christi.

Die Feier der christlichen Osternacht beginnt traditionell mit einem Osterfeuer vor der Kirche. An dem Feuer wird die Osterkerze entzündet. Das Feuer ist ein weiteres Sinnbild für Jesus, der neues Leben schenkt.

Die Osterkerze, die am Osterfeuer entzündet wird, ist das ursprüngliche Symbol für den auferstandenen Sohn Gottes. Jesus wird als das Licht der Welt gesehen, das neue Hoffnung schenkt, denn er zeigt, dass es ein Leben nach dem Tode geben kann.

Das traditionelle Osterlamm, das zu Ostern gegessen wird, erinnert an die Lammopferung zum Pascha-Fest, um Gott zu ehren. Das Lamm wird dabei als Zeichen des Lebens verstanden. Mit seinem weißen Fell ist das Tier das Zeichen für die Reinheit. Zudem sind Lämmer friedliebende Tiere, die an Ostern die Menschen daran erinnern sollen, friedlich miteinander zu leben.
Zu Ostern werden deshalb entweder echte Lämmer gegessen, oder aber Osterlämmer aus Teig gebacken.

Das Osterbrot, oder auch Osterzopf, Osterhase oder Osterlamm wird aus Hefeteig gebacken und zu Ostern gegessen.

Was sind typisch bayerische Osterbräuche?

Mit dem Palmsonntag wird die Karwoche, die Woche vor Ostern, eingeläutet. Dabei wird der Einzug Jesu Christi in Jerusalem gedacht, zu dessen Ehre ihm das Volk mit Palmzweigen zujubelte. Noch heutzutage werden am Palmsonntag Palmbuschen gebastelt, das sind Weidestöcke mit Weidekätzchen, welche mit Bändern verziert werden. Diese werden zur Weihe in die Kirche getragen.
Der Palmesel ist traditionell die Person in einer Familie, die am Palmsonntag am längsten schläft.

Hierfür werden zwei Besenstiele oder Rechen etwa 1 cm parallel nebeneinander auf eine leichte Erhöhung gelegt, so dass eine Art Rutschbahn entsteht. Über diese dürfen die Kinder nacheinander hartgekochte Eier oder Schokoladeneier herunterrollen lassen. Ziel ist es, möglichst viele andere Eier, die schon unten auf der Wiese liegen, zu treffen. Die getroffenen Eier dürfen die Kinder behalten. In einer anderen Version werden auf die bereits heruntergekullerten Eier Münzen gelegt und derjenige, der es mit dem eigenen Ei schafft, sie herunterzustoßen, darf das Geld behalten.

Osterbäume werden als Zeichen des Lebens und des Frühlings gesehen. Hierfür wird die Rinde des gefällten Baums entfernt und dieser wird mit Büscheln aus Buchsbaum verziert. Zudem werden zwölf Ostereier daran gehängt, die die zwölf Apostel symbolisieren.

Der Georgiritt findet in manchen Teilen Bayern am Ostersonntag oder Ostermontag statt. Es ist die Pferdewallfahrt zu Ehren des heiligen Georg. Dabei ziehen festlich geschmückte Pferde und Kutschen zum Gotteshaus und umreiten es. Bei einem Gottesdienst werden Pferde und Reiter gesegnet. Im Anschluss finden historische Darbietungen statt.

Ab dem Gründonnerstag läuten die katholischen Kirchenglocken nicht mehr. Stattdessen wird mit Ratschen (oder auch Räppeln, Rappeln, Klappern oder Garren) zum Gottesdienst gerufen. Mit dem Aussetzen der Glocken nach dem Gloria der Messe vom letzten Abendmahl wird der Grabesruhe Jesu gedacht. Erst ab dem Ostersonntag läuten die Glocken wieder zur Auferstehung von Jesus.

Darauf freuen sich Kinder an Ostern

Die Osterzeit lässt sich perfekt einleiten, in dem die Kinder beim Verzieren der Ostereier helfen. Dies schafft ein Gemeinschaftsgefühl und fördert den Familienzusammenhalt. Um Ostereier zu färben werden Hühnereier entweder hartgekocht (knapp 10 Minuten in kochendem Wasser hartkochen), oder ausgeblasen. Um Eier auszublasen wird am oberen und unteren

Ende des Eis ein kleines Loch gestochen, aus dem dann das Eiweiß und Eigelb herausgepustet wird. Das leere Ei ist dann natürlich sehr zerbrechlich und muss vorsichtig bemalt werden. Reinigen Sie die Eier vor dem Verzieren mit Essigwasser, damit diese die Farbe besser halten.

Ausgeblasene Eier können mit verschiedenen Farben bunt bemalt oder beklebt werden. Wickeln Sie Bindfaden um ein kleines Stück Streichholz und fügen Sie es in das obere Loch des Eis ein, so können Sie das verzierte Ei an den Osterstrauch hängen.

Bei den hartgekochten Eiern, die noch gegessen werden sollen, sollten Sie zum Färben nur Speisefarbe verwenden, da sonst unverträgliche Farbstoffe ins Ei gelangen können. Im Handel gibt es dafür spezielle Ostereierfarbe oder sie greifen auf natürliche Farbstoffe wie rote Beete für rote Eier, Safran für gelbe Eiere oder Heidelbeeren für blaue Eier zurück. Reiben sie die gefärbten Eier im Anschluss mit etwas Speiseöl ab, damit die Farbe leuchtender wird.

An Ostern wird gerne und viel gebastelt. Hase, Lämmchen, Küken und natürlich Eier sind schöne Bastelmotive für Osterdekorationen und Osterschmuck aus Tonpapier, Stoff oder Pappmaché.

Auch das Osternest wird oft selbstgebastelt aus Holzstäbchen, Eierkartons oder Pappe und mit Ostergras ausgelegt. Zahlreiche Anleitungen finden Sie in Bastelbüchern oder im Internet.

Kinder freuen sich die ganze Osterzeit über auf das Suchen Ihres Osternestes. Dieses versteckt am Morgen des Ostersonntags traditionell nicht Mama, Papa, Opa oder Oma, sondern natürlich der Osterhase. Dieser ist allerdings so schnell, dass er leider nie gesehen wird.
Im Osternest finden sich meist neben einigen hartgekochten, bunten Eiern auch etwas Süßes wie Schokohasen oder Schokoeier und je nach Osterhase auch die ein oder andere Kleinigkeit zum Spielen.

Lässt es das Wetter zu, sind natürlich Verstecke im Freien am tollsten und die Kinder können sich beim Suchen austoben. Büsche, Baumstümpfe oder hohes Gras eignen sich perfekt, um die Suche etwas schwieriger zu gestalten.