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Was bedeutet „richtige Ernährung“?

In der Regel lässt sich sagen: Von jedem etwas. Wenn Sie also folgende fünf Nahrungsgruppen regelmäßig zu sich nehmen, ernähren Sie sich und Ihr Kind gesund:

  • Gemüse
  • Obst
  • Eiweiß (zum Beispiel enthalten in Fleisch, Fisch, Eier, Bohnen, Nüsse)
  • Milchprodukte (zum Beispiel Quark, Joghurt, Milch, Käse)
  • Kohlenhydrate (Brot, Nudeln, Reis, Getreide, Kartoffeln)

Als Fette bieten sich Sojaöl, Sonnenblumenöl und Olivenöl an. Wir brauchen – natürlich in Maßen - Fette, um Vitamine aufzunehmen und den Zucker in Energie umzuwandeln.

Das Verhältnis der Nahrungsmittel zueinander sollte stimmen. Gesund ist, wenn Ihr Kind von jeder Nahrungsmittelgruppe in einigen Tagen etwas isst.

Es genügt, zweimal in der Woche Fleisch zu essen. Wurst enthält oft verstecktes Fett. Deshalb ist es besser, hier zurückhaltend zu sein.

Mag Ihr Kind etwas überhaupt nicht, beispielsweise Reis, kann dieser natürlich durch Kartoffeln oder Nudeln ersetzt werden.

Salzige, stark gewürzte oder schwere Gerichte strapazieren die Verdauung Ihres Kindes unnötig. Ungünstig sind auch sehr fette Kost (Torten, fette Wurst) oder zu viel Süßigkeiten.

Wenn Sie persönliche Beratung zu Ernährungsfragen wünschen, wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Hausarzt bzw. Kinderärztin oder Kinderarzt.

Wie wichtig sind Mineralstoffe für mein Kind?

Kinder befinden sich noch im Wachstum und sind meist ständig in Bewegung. Die meisten Lebensmittel dienen aufgrund des Gehaltes an Kohlenhydraten als Energielieferant. Dies ist bei den Mineralstoffen und Vitaminen ganz anders. Sie sorgen dafür, dass unser Körper richtig „funktioniert“. Ihnen kommt deshalb eine ganz besondere Bedeutung zu.

Mineralstoffe sind u.a. wichtig für den Aufbau und das Wachstum der Knochen und Zähne sowie für die Übertragung von Nervenreizen. Mangelerscheinungen kommen relativ häufig vor; sie sollten vor allem bei Kindern vermieden werden.

Wichtige Mineralstoffe sind zum Beispiel:

  • Kalzium (wichtig für Zähne, Knochen, Blutgerinnung; enthalten zum Beispiel in Milch, Vollkorn, Käse, Joghurt)
  • Eisen (wichtig für die Bildung von roten Blutkörperchen, Sauerstoffversorgung; beispielsweise enthalten in Fleisch, Fisch, Soja, Linsenfrüchten wie Erbsen, Bohnen, Linsen)
  • Magnesium (wichtig für Muskeln, Nerven, Herz, Knochen und Zähne; zum Beispiel enthalten in Bananen, Schokolade, Vollkornprodukten)
  • Phosphor (wichtig für die Knochen- und Zellbildung, Stoffwechsel; beispielsweise enthalten in Milch, Fleisch, Getreide und Fisch)
  • Kalium (wichtig für Muskeln, Nerven und den Wasserhaushalt in den Zellen; zum Beispiel in Kartoffeln)
  • Zink (wichtig für Wachstum, Wundheilung, Funktion der Hormone, Immunabwehr; u.a. enthalten in Fisch, einigen Käsesorten, Haferflocken, Linsen)
  • Jod (Bildung der Schilddrüsenhormone; enthalten in Fisch und Jodsalz)
  • Fluor (wichtig für die Härtung der Knochen und Zähne, Schutz vor Karies; zum Beispiel enthalten in Hühnerfleisch, schwarzer Tee, Salz)

Drei bis vier Kilogramm des Körpergewichtes machen die Mineralstoffe eines Erwachsenen aus. Man darf diese also fleißig, im Gegensatz zu Vitaminen, zu sich nehmen.

Wie wichtig sind Vitamine für mein Kind?

Fühlt sich Ihr Kind manchmal schlapp und müde? Eine mögliche Ursache könnte Vitaminmangel sein. In der Regel tritt dieser sehr selten auf, da unser Nahrungsangebot heutzutage sehr vielfältig ist. Ernährt sich Ihr Kind jedoch einseitig, nimmt also zu oft Fastfood und Süßes und gleichzeitig zu wenig Obst, Gemüse und Milch zu sich, kann ein Vitaminmangel entstehen.

Vitamine sind ebenfalls lebenswichtige Stoffe. Denn der Körper kann Energie, die er mit der Nahrung erhält, nur angemessen verwerten, wenn er ausreichend Vitamine zu sich nimmt. Unser Stoffwechsel funktioniert also nur dann richtig, wenn wir auch das Richtige zu uns nehmen.

Vitamine

  • stärken darüber hinaus die Immunabwehr;
  • helfen Stress besser zu bewältigen;
  • sorgen für schöne Haut und Haare u.v.m.

Wichtige Vitamine sind zum Beispiel:

  • B1 (wichtig für Verdauung, Nervensystem, Herz, Muskeln; zum Beispiel enthalten in Fleisch, Getreide, Kartoffeln, Erdnüssen)
  • B2 (wichtig für Haut, Nerven, Verdauung; beispielsweise enthalten in Pilzen, Brokkoli, Spinat, Spargel)
  • B6 (wichtig für Nervenzellen und Gehirn, rote Blutkörperchen; u.a. enthalten in Bananen, Lachs, Hülsenfrüchten)
  • B12 (wichtig für Nervenzellen, rote Blutkörperchen; zum Beispiel enthalten in Eigelb, Nüssen, Haferflocken, Blumenkohl)
  • C (wichtig für Bindegewebe, Knochen, Zähne; zum Beispiel enthalten in Kiwis, Paprika, Sauerkraut)
  • D (wichtig für Knochen, Zähne; beispielsweise enthalten in Fisch, Ei, Milch, Butter und Sonnenlicht)
  • E (wichtig für den Zellschutz, rote Blutkörperchen; enthalten zum Beispiel in Haselnüssen, Paprika und Sonnenblumenöl)

Wie viel sollte mein Kind essen?

Ihr Kind weiß selbst genau, wie viel es essen möchte. Die Menge hängt vom Typ, der Bewegungsfreude und dem Entwicklungsstand ab. Kinder, die gerade wachsen, essen erstaunlich viel.

„Du gehst erst vom Tisch, wenn der Teller leer ist!“ Mit solchen Sprüchen kann man ein Kind dazu bringen aufzuessen. Nur: Warum soll das Kind den Teller leer essen? Kinder wissen selbst sehr gut, wenn sie satt sind. Sie zu zwingen aufzuessen, nimmt ihnen ihr natürliches Gefühl für Satt sein. In späterem Alter kann dies sehr wichtig sein, wenn es darum geht, das Gewicht zu regulieren.

Geben Sie ihm lieber von vornherein kleinere Portionen. Hat es noch Hunger, kann sein Teller wieder gefüllt werden.

Mein Kind isst nicht! Was kann ich tun?

Manche Eltern haben das Gefühl, ihr Kind isst zu wenig. Kinder wissen selbst ganz genau, wann sie Hunger haben und wann sie satt sind.

Die Menge an Nahrung, die ein Kind aufnehmen will, hängt von vielen Faktoren ab:

  • Ist gerade eine Wachstumsphase vorbei, wird es weniger als zuvor essen.
  • Essen die Kinder zwischen den Mahlzeiten leere Kalorienbomben wie Chips oder Schokolade, braucht man sich nicht wundern, wenn sie bei der Hauptmahlzeit keinen Hunger haben.
  • Das Essen sollte schmecken. Jedes Kind hat Lieblingsgerichte.
  • „Das Auge isst mit“. Ein schön hergerichteter Obstteller, den die Kinder evtl. auch noch mit zubereitet haben, ist attraktiver als ein Fertigmenü.
  • Frische Luft und Bewegung machen Hunger.
  • Kinder, die ihre Essgewohnheiten auffällig ändern, haben oft Kummer. Ihnen bleibt im wahrsten Sinne des Wortes der Bissen im Halse stecken. Streitereien der Eltern, die Geburt eines Geschwisterkindes, andere belastende Situationen können dahinterstecken. Vielleicht bricht gerade der letzte Backenzahn durch? Viele Kinderkrankheiten kündigen sich durch Appetitlosigkeit an. Umsorgen Sie das Kind und gehen der Sache auf den Grund. Zwingen Sie Ihr Kind nicht zu essen. Welcher Erwachsene möchte essen, wenn er keinen Appetit hat?

Hier finden Sie mehr

Mein Kind isst kein Gemüse, was nun?

Gekochtes Gemüse ist bei vielen Kindern unbeliebt. Oft mögen sie keine Eintöpfe oder Suppen, bei denen man nicht erkennen kann, was darin enthalten ist.
Manche Kinder essen dafür mit Vorliebe ungekochtes Gemüse. Die selbst geschälte Karotte wird mit Vergnügen geknabbert.

Kinder haben - genau wie Erwachsene - einen eigenen Geschmack. Welcher Erwachsene hätte es schon gerne, wenn ihm der unbeliebte Kohlrabi „untergemogelt“ wird? Von den vielen Gemüsesorten gibt es vielleicht doch eine, die Ihr Kind mag.

Keinesfalls sollte die Esssituation belastend werden. Nach dem Motto: "Du bekommst nur Nachtisch, wenn du das Gemüse aufisst." Essen ist etwas Lustvolles.

Mein Kind isst zu viel Süßigkeiten! Wie kann ich das verhindern?

Die meisten Kinder lieben süßen Geschmack. Sie bevorzugen süße Obstsorten oder süßlich schmeckendes Gemüse. Nachspeisen, Kuchen, Süßigkeiten sind sehr beliebt.

Dagegen ist nichts einzuwenden – wenn es nicht zu viel wird. Kinder dürfen genießen und müssen gleichzeitig den Umgang mit Süßigkeiten lernen. Und dies nicht nur im Interesse ihrer Zähne.

Verbote führen oft dazu, dass die Süßigkeiten noch interessanter werden oder heimlich „genascht“ wird. Hier gilt es einfach, das richtige Maß zu finden.

Wie schädlich ist „Fastfood“ für mein Kind?

Hamburger, Bratwürste, Pommes Frites ... Unsere Kinder wachsen wie selbstverständlich mit diesen Angeboten auf. Für viele Kinder gehört der Gang in ein Schnellrestaurant zum Alltag.

Doch sollten diese Speisen mit Bedacht genossen werden: Der Fettanteil liegt häufig hoch, der Ballaststoffanteil und der Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen lässt zu wünschen übrig. Darum ist es mit Fastfood wie mit Süßigkeiten – zu viel ist ungesund.

Ernährt sich das Kind im Alltag gesund und ausgewogen, wird der Verzehr eines Hamburgers nicht schaden.

Eltern, die selbst gerne mal in ein Schnellrestaurant gehen, können ein Beispiel geben, wie eine solche Mahlzeit - beispielsweise durch Obst als Nachtisch - aufgewertet werden kann.

Was macht ein gesundes Essverhalten aus?

Auch Essverhalten und -gewohnheiten sind ein wichtiges Element für eine gesundheitsbewusste Ernährung. Die Weichen dafür werden bereits in der frühen Kindheit gestellt. Für eine richtige Ernährungserziehung sollten sie folgende Regeln beherzigen:

  • Zu geregelten Zeiten gemeinsam an Tisch essen
  • Mit Umsicht und Geduld Freude am Essen wecken
  • Immer wieder neue Speisen und Rezepte ausprobieren
  • Kinder beim Kochen und Zubereiten der Speisen integrieren

Lebensmittel nicht als Erziehungsmittel zu missbrauchen, d.h. benutzen Sie den Nachtisch weder als Köder noch als Belohnung und somit als Ersatz für Zuwendung auf Aufmerksamkeit. Andernfalls können Problematiken wie Übergewicht oder eine psychische Abhängigkeit nach Süßem, wie Schokolade entstehen. Es wird diese Gewohnheit beibehalten und sich auch später als Erwachsener beispielsweise mit Essen belohnt.

Auch für die Ernährung gilt: Kinder ahmen das nach, was sie bei den „Großen“ sehen. Sie übernehmen sowohl gute als auch schlechte Essgewohnheiten. Das Problem hierbei ist, dass sich diese Übertragungen oftmals bis ins Erwachsenalter halten und nur noch schwer wieder zu ändern sind. Durchbrechen Sie also den Teufelskreis, insofern sie sich selber schlecht oder unbewusst ernähren, um Ihren Kindern von Anfang an ein positives Vorbild zu sein.

Bedenken Sie auch, dass Essen viel mehr ist als Ernährung. Essen vor allem im Kreise von Familie und Freunden schafft glückliche Momente und stärkt den Gemeinschaftssinn. Essen ist Leidenschaft, Freude und manchmal auch Trost.

Wie viel soll mein Kind trinken?

Neben dem Essen ist das Trinken ein wichtiger Bestandteil gesunder Ernährung. Kinder brauchen viel Flüssigkeit. Hat Ihr Kind Durst, geben Sie ihm so viel, wie es möchte.

Kinder können nicht so viel Flüssigkeit speichern wie Erwachsene. Sie haben aufgrund ihrer im Verhältnis zur Körpermasse größeren Oberfläche einen erhöhten Flüssigkeitsverlust. Daher benötigen sie eine über den Tag verteilte regelmäßige Flüssigkeitszufuhr.

Oft vergessen Kinder zum Beispiel beim intensiven Spiel das Trinken. Eltern sollten darum darauf achten, dass ihre Kinder genügend trinken.

Was ein Kind zum Spielen braucht, lesen Sie in unserem Beitrag.

Was soll ich meinem Kind zu trinken geben?

Ein ausgezeichneter Durstlöscher ist Wasser. Die Wasserwerke überwachen die Qualität des Wassers aus der Leitung. Auch Mineralwasser, besser ohne Kohlensäure, ist ideal.

Soll’s ein bisschen mit Geschmack sein, bieten sich ungesüßte Früchte- und Kräutertees an.

Limonaden und Fruchtsaftgetränke enthalten hingegen sehr viel Zucker. Sie löschen den Durst nicht richtig. Zucker ist zudem ein leerer Kalorienträger und schlecht für die Zähne.

Cola oder Schwarztee sind für Kinder ungeeignet.

Milch löscht den Durst nicht und enthält sehr viele Kalorien.

Trinkt mein Kind zu wenig?

Manche Kinder trinken nach Ansicht ihrer Eltern sehr wenig. Normalerweise kennt ein Kind seine Bedürfnisse selbst sehr genau. Es trinkt so viel, wie es braucht.

Mag Ihr Kind die angebotenen Getränke nicht? Lassen Sie sich nicht darauf ein, Limonade oder Ähnliches zu geben, „damit es überhaupt etwas trinkt“.

Besser ist, mit dem Kind zu verhandeln, was es stattdessen trinken möchte.