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Foto: Lächelndes Mädchen sitzt im Klassenzimmer an ihrem Schreibtisch und schreibt.
Rido / Shutterstock.com

Schulbeginn

Endlich bin ich ein Schulkind! Viele Kinder fiebern dem ersten Schultag entgegen. Der eigene Schulranzen, die schönen Stifte, all die kleinen Dinge, die mit dem Schulstart einhergehen, begeistern das Kind.

Was ändert sich für mein Kind?

Für jedes Kind bedeutet der Schulbeginn den Eintritt in eine neue Welt. Schule ist anders als das Leben zu Hause. Und sie ist anders als der Kindergarten. Das Kind begegnet neuen Regeln und Anforderungen. Die meisten Kinder sind stolz, ein Schulkind zu sein. Sie freuen sich auf neue Herausforderungen. Sie wissen aber auch nicht so recht, was auf sie zukommt. Darum ist der Eintritt in die Schulzeit ein empfindliches Thema.

Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule geschieht nicht an einem Tag. Es handelt es sich um einen länger andauernden Prozess. Erst wenn dieser Übergang bewältigt ist, fühlt sich das Kind als Schulkind. Die Schule ist dann ein selbstverständlicher Teil seines Lebens. Meistens fühlt es sich dort wohl und kann die Angebote der Schule für seine geistige, soziale und körperliche Entwicklung nutzen. Die Kindergartenzeit ist vorbei. Ihr Kind muss sich von den vertrauten Spielgefährtinnen und Spielgefährten (sofern sie nicht in die gleiche Schule gehen), den Erzieherinnen oder Erziehern und dem gewohnten Alltag des Kindergartens verabschieden.

Die Schule bringt eine neue Ordnung in den Tagesablauf Ihres Kindes. Es muss (außer bei Krankheit) jeden Tag in der Schule erscheinen. Es kann sich die Ruhezeiten nicht selbst aussuchen. Die freie Zeit am Nachmittag wird durch Hausaufgaben eingeschränkt. Die von der Schule bestimmte Ordnung wirkt weit in das Familienleben hinein.

Neue Eindrücke und Anforderungen werden an das Kind gestellt: Es muss seinen Platz in einem neuen Gefüge finden. In der eigenen Klasse entstehen neue Freundschaften. Die Beziehung zur Lehrerin oder zum Lehrer ist anders als zur Erzieherin oder zum Erzieher im Kindergarten. Das Kind lernt, Anforderungen zu meistern, die an ein Schulkind gestellt werden: Es wird für Leistungen gelobt oder getadelt. Es muss sich an neue Regeln halten. Oft müssen Wünsche und Bedürfnisse zurückgestellt werden. Die Vorgaben der Lehrerin oder des Lehrers bestimmen, was und wie lange es bestimmte Aufgaben erledigen muss.
Aber trotz aller neuen Herausforderungen und Pflichten überwiegen in der Regel doch die Wissbegier und der Stolz, jetzt ein Schulkind zu sein.

Was kann die Schule tun?

Die Kinder lernen Lesen, Schreiben und Rechnen. Sie machen Bekanntschaft mit neuen Themen.

Ein wichtiges Ziel ist die Entwicklung einer dauerhaften Lernbereitschaft. Um dies zu erreichen, muss das Kind die Möglichkeit haben, Erfolgszuversicht zu entwickeln.

Die individuellen Voraussetzungen und Möglichkeiten von Kindern unterscheiden sich sehr voneinander. Der Anfangsunterricht muss daher die Lernangebote an individuelle Lernvoraussetzungen anpassen. Dies gilt sowohl für leistungsstärkere als auch leistungsschwächere Kinder. Über- oder Unterforderung zerstört die Lernbereitschaft.

Wie kann ich mein Kind unterstützen?

So können Eltern ihr Kind unterstützen:

  • Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu. Lassen Sie es all die Dinge selbst erledigen, die es möchte, auch wenn es oft länger dauert.
  • Bieten Sie Ihrem Kind nicht nur Spielsachen an, die im Spielablauf stark eingeschränkt sind. Der Umgang mit Perlen, Steinen, Tannenzapfen fordert Kreativität und Neugier heraus. Im Spiel oder beim Basteln wird die Feinmotorik geschult. Mit Papier, Kleber und Schere können die schönsten Dinge entstehen.
  • „Ist Ihr Kind ins Spiel vertieft?”, bitte nicht stören! Es trainiert seine Konzentrationsfähigkeit.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind. Gehen Sie auf seine Fragen ein. Ein Gang in den Wald oder auch ein Museumsbesuch bieten jede Menge Gesprächsstoff. Es befriedigt nicht nur seine Neugier, es lernt auch, Fragen zu stellen und sich sprachlich auszudrücken.
  • Fördern Sie Besuche bei anderen Familien. Hier sieht Ihr Kind, dass es andere Pflichten und Regeln gibt. Die Müllers haben einen lustigen Hund, die Meiers essen vegetarisch, bei Hubers passt ein Au-pair-Mädchen auf die Kinder auf. Ihr Kind lernt eine große Vielfalt kennen. Es erweitert sein Wissen von der Welt.

Auch die Eltern kommen in die Schule. Für die Eltern geht mit dem Schulbeginn eine große Umstellung einher. Von der Gestaltung des Tagesablaufs bis zur Urlaubsplanung wirken nun die Vorgaben der Schule in die Familie hinein. Die Überwachung der Hausaufgaben erfordert Zeit. Und damit wird auch ein Teil der Verantwortung für den Schulerfolg vom jeweiligen Elternteil übernommen.

Oft werden in der Familie höhere Erwartungen gestellt als nötig. Durch Gespräche mit den Lehrkräften und anderen Eltern können Sie sich informieren, welche Anforderungen es tatsächlich gibt. Sie ersparen Ihrem Kind damit unnötigen Leistungsdruck.

Wenn ein Kind nicht im Kindergarten war

Ein Kind, das nicht im Kindergarten war, muss mit dem Schulbeginn viel Neues bewältigen.
Viele Fähigkeiten (insbesondere sich in einer Gruppe zurechtzufinden und zu behaupten) sind für den Schulbesuch äußerst nützlich.

Der Besuch einer Gruppe ermöglicht es dem Kind, soziale Fertigkeiten zu üben. So kann das Kind ähnliche Erfahrungen wie Kindergartenkinder machen. Wie wär's mit einem Mal- oder Bastelkurs oder der Teilnahme an einem Sporttraining?

Muss ich mein Kind zur Schule anmelden?

Das Schulamt informiert Eltern mit schulpflichtigen Kindern automatisch, wann und wo sie ihr Kind anmelden müssen. Die Schulanmeldung findet in der Regel bei der Schule statt, in deren Einzugsgebiet, dem sogenannten Schulsprengel, das Kind wohnt.

Hier finden Sie weitere Informationen über den Schulsprengel.
Am Tag der Schulanmeldung sehen viele Kinder „ihre” Schule zum ersten Mal. Sie lernen vielleicht hier bereits ihre neue Klassenlehrerin oder den neuen Klassenlehrer kennen. Darum bemühen sich viele Schulen, den Anmeldetag angenehm zu gestalten. Oft bietet der Elternbeirat Getränke und Kuchen an.

Welche Rechte und Pflichten der Elternbeirat hat, lesen Sie hier.
Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihrem Kind die Schule zu zeigen. Ist es auch bis zum ersten Schultag noch eine längere Zeit, kann sich Ihr Kind darauf einstellen, wohin es ab Schulbeginn gehen wird.