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Foto: Zwei junge Mädchen mit ihrer Ausbilderin beim Bepflanzen eines Gemüsegarten.
kryzhov / Shutterstock.com

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) / Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)

Die Schulzeit neigt sich dem Ende zu. Die Frage, wie es dann weitergehen soll, wird immer dringender.

Wie geht es nach der Schule weiter?

Die Entscheidung für eine Berufsrichtung ist schwer. Auch wenn heute ohne weiteres im Laufe des Berufslebens Wechsel stattfinden können. Einmal ausgebildet, ist man längst nicht mehr für den Rest seines Lebens festgelegt. Auch Fehlentscheidungen lassen sich korrigieren.

Und doch fühlt sich mancher junge Mensch am Ende seiner Schulzeit überfordert, wenn er eine Berufswahl treffen soll. Der eine oder andere möchte einfach erst einmal in das Arbeitsleben hineinschnuppern, dort Erfahrungen sammeln. Die helfen ihm schließlich auch dabei, zu erkennen, wo seine Fähigkeiten und Interessen liegen. Wenn man sie kennt, lässt sich leichter eine Berufswahl treffen.

Bei der Orientierung helfen kann das so genannte Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ). Innerhalb dieses Jahres können junge Menschen den Berufsalltag kennen lernen. Sie können zu einer Orientierung finden und sich ausprobieren. Darüber hinaus leisten sie einen gesellschaftlichen Beitrag. Sie tun nicht nur etwas für sich, sondern auch für andere.

Die Teilnahme an einem FSJ/FÖJ kann auch eine sinnvolle Überbrückung von Wartezeit auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz sein.

Freiwilliges Soziales Jahr - was heißt das?

Das Freiwillige Soziale Jahr bietet für Jugendliche nach Beendigung der Schule und vor dem Beginn einer Ausbildung die Möglichkeit Praxiserfahrung zu sammeln, zum Beispiel:

  • in einem Krankenhaus
  • in einem Alten- und Pflegeheim
  • in einem Kinderheim, Kindergarten, Kinderhort oder einer Kindertagesstätte
  • in einer Einrichtung für behinderte Menschen
  • in einer Sozialstation
  • bei einem mobilen sozialen Dienst

In diesen Einrichtungen bekommen junge Menschen Einblick in soziale Berufsfelder. Hier können sie sinnvolle Hilfe leisten, indem sie Menschen unterstützen, die sie brauchen - Kinder, Jugendliche, pflegebedürftige und alte Menschen sowie Menschen mit Behinderungen.

In Bayern besteht für Jugendliche auch die Möglichkeit, das FSJ in der Jugendarbeit des Sports sowie im kulturellen Bereich abzuleisten.

So kommen zum Beispiel als Einsatzstelle im Sport infrage:

  • Sportvereine und Einrichtungen, die regelmäßig Spiel-, Sport- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche organisieren
  • soziale Einrichtungen, die überwiegend sportliche Jugendarbeit leisten (zum Beispiel Bewegungskindergärten, Jugendferiendörfer)

Im kulturellen Bereich kommen zum Beispiel folgende Einsatzstellen in Frage:

  • Museen
  • Einrichtungen der Denkmalpflege
  • Bibliotheken

Das FSJ dauert in der Regel bis zu 12 mindestens aber sechs Monate. In Ausnahmefällen kann das FSJ auf 24 Monate ausgedehnt werden.

Vorausgesetzt wird immer, dass die Einrichtungen vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration als Träger für das FSJ anerkannt sind.

Das FSJ in Bayern wird durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
Lesen Sie dazu die Informationen auf der Webseite des Freiwilligen Sozialen Jahres.

Freiwilliges Ökologisches Jahr - was bedeutet das?

Das FÖJ wird in Bayern durch das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen gefördert.

Es ist eine Einrichtung, die Jugendlichen nach Abschluss ihrer Schulzeit im Übergang zur Ausbildung ermöglicht, sich für die Umwelt zu engagieren.

Einsatzstellen mit dem Schwerpunkt Umwelt und Naturschutz oder Umweltbildung bieten ein vielfältiges Betätigungsfeld für junge Menschen, die

  • ein grundsätzliches Interesse an ökologischen Fragen haben
  • Wartezeiten auf einen Lehrstellen- oder Studienplatz überbrücken wollen

Über abwechslungsreiche Tätigkeiten in Einrichtungen des Natur- und Umweltschutzes oder Umweltbildung wird

  • das Verständnis für ökologische Zusammenhänge gefördert
  • die Freude an der Natur vertieft
  • die Bereitschaft, sich für den Umweltschutz zu engagieren, geweckt

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines FÖJ unterstützen durch ihre Mitarbeit ökologische Projekte. Sie übernehmen praktische Hilfstätigkeiten und arbeiten in manchem Einsatzbereich weitgehend selbständig.

Das FÖJ dauert in der Regel 12, mindestens aber sechs Monate.

Was bietet das FSJ/FÖJ sonst?

Während der Zeit als FSJler/FÖJler:

  • wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein monatliches Taschengeld bezahlt,
  • wird eine kostenlose Unterkunft und Verpflegung gestellt,
  • werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer pädagogisch begleitet (während des Jahres finden mindestens 25 Seminartage statt; hier können Erfahrungen ausgetauscht und die praktische Arbeit überdacht werden),
  • besteht für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vollständiger Sozialversicherungsschutz,
  • besteht Urlaubsanspruch,
  • besteht ein Anspruch auf Kindergeld (bis zum 25. Lebensjahr),
  • erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen FSJ/FÖJ-Ausweis sowie eine Bescheinigung zur Inanspruchnahme von Vergünstigungen.

Am Ende des Jahres wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein qualifiziertes Arbeitszeugnis ausgestellt.
Für einige (soziale bzw. ökologische) Berufsausbildungen wird das FSJ/FÖJ als Vorpraktikum anerkannt.