Hauptinhalt
Foto: Nahaufnahme von Händen eines Kindes und eines Wasserhahnes beim Händewaschen und fließendem Wasser.
CC7 / Shutterstock.com

Körperpflege und Hygiene bis zum Schuleintritt

Bis zum Schuleintritt sind neben den allgemeinen Fragestellungen zur Körperpflege und Hygiene vor allem diejenigen Dinge zu beachten, die bereits in der Zeit bis zum Kindergartenalter relevant waren.

Wie wichtig ist Händewaschen?

Das Händewaschen sollte bereits im Vorschulalter zu einem festen Ritual im Alltag geworden sein. Am besten seifen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Hände ein. Eine normale Seife und warmes Wasser sind völlig ausreichend um den "Übeltätern" den Gar aus zu machen. Das Einseifen sollte ungefähr 15 Sekunden dauern. Am besten singen Sie zusammen mit Ihrem Kind ein kurzes Lied und achten Sie darauf, dass die Seife auch zwischen die Finger und unter die Nägel gelangt. Das Verwenden einer Nagelbürste ist ebenfalls zu empfehlen. Und auch das Handgelenk sollte nicht vergessen werden.

Nachweislich können durch regelmäßiges Händewaschen beispielsweise Durchfallerkrankungen um ca. 40 Prozent reduziert werden. Legen Sie Ihrem Kind also das Händewaschen frühzeitig ans Herz. Besonders wichtig ist das Händewaschen vor dem Essen, nach dem Toilettengang und nachdem es draußen oder mit Tieren gespielt hat.

Richtig Hände waschen, richtig Husten und Niesen: Lesen Sie unseren Beitrag dazu.

Wie schlimm sind Kopfläuse?

Kein Grund zur Panik: Kopfläuse sind zwar lästig, der Befall verläuft allerdings meist harmlos und stellt kein Grund zur echten Besorgnis dar. Auch übertragen sie in unseren Regionen keine Krankheiten. Die Vorstellung, dass es sich kleine Insekten auf dem Kopf Ihres Kindes gemütlich machen, ist jedoch alles andere als erfreulich.

Sollten Sie feststellen, dass Ihr Kind, von Kopflausbefall betroffen ist, sollten sie zunächst umgehend die Gemeinschaftseinrichtung (zum Beispiel Kindergarten, Sportverein) informieren. Denn solange die "Läuse-Quelle" nicht ausfindig gemacht wird, läuft Ihr Kind Gefahr, sich immer wieder an gleicher Stelle mit Kopfläusen anzustecken und alle Mühe war umsonst. Kopflausbefall hat übrigens in keinerlei Weise, wie oft angenommen, mit mangelnder Hygiene, zu tun. Scheuen Sie sich also nicht, einen Rundruf zu starten, und auf diesem Wege die Quelle der sechsbeinigen "Übeltäter" herauszufinden.

Nun zu Ihrem Kind: Wenn Sie einen Lausbefall bei Ihrem Kind vermuten, sollten Sie den Kopf Ihres Kind genau kontrollieren. Die Beschwerden können sehr unterschiedlich ausfallen. Manche Kinder plagen über auffälligen Juckreiz, der dadurch entsteht, dass die Laus bei jeder Blutmahlzeit eine kleine Menge Speichel in die Kopfhaut spritzt, andere hingegen merken nichts davon. Durch das oft unwillkürliche Kratzen entstehen manchmal auch kleine Hautwunden, die sich entzünden und bakterielle Hautinfektionen verursachen können. Wenn Sie bei der Untersuchung des Kopfes entzündete Hautstellen bemerken, wenden Sie sich bitte direkt an Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren Arzt.

Wie stelle ich einen Lausbefall fest?

Um festzustellen, ob Ihr Kind tatsächlich von den kleinen Blutsaugern befallen ist, empfiehlt es sich, das Haar anzufeuchten und eine normale Pflegespülung aufzutragen. Durch die Spülung wird das Kämmen erleichtert und die Läuse am Weglaufen gehindert. Hierbei sollten Sie einen speziellen Läuse- oder Nissenkamm verwenden, den Sie in jeder Apotheke erhalten. Kämmen Sie Strähne für Strähne systematisch aus, während Sie den Kamm, fest von der Kopfhaut bis zu den Spitzen, durchziehen. Streifen Sie nach jeder Strähne den Kamm an einem hellen Küchenpapier ab, um zu prüfen, ob er Läuse, Larven oder Nissen erfasst hat.

Wie erkenne ich aber, ob es sich um Läuse, Larven oder Nissen handelt?
Läuse sind mit dem bloßen Auge gut ersichtlich und in der Regel von grauer Farbe. Sollten sie allerdings gerade Blut gesaugt haben, färbt sich ihr Körper leicht rötlich. Finden Sie beim beschriebenen Auskämmen lebende Läuse, liegt definitiv ein Befall vor, von dem die Gefahr der Übertragung ausgeht. Konsultieren Sie nun umgehend ärztliche Hilfe, so dass die Behandlung sofort begonnen werden kann.

Bei Larven handelt es sich um eine Vorstufe zur Laus. Da sie etwas kleiner sind, kann eine Lupe hilfreich sein, um sie zu entdecken. Sie sind noch nicht geschlechtsreif und können den Kopf Ihres Wirtes nicht eigenständig verlassen. Auch in diesem Fall liegt ein akuter Befall vor, der sofort behandelt werden sollte.  

Befinden sich nur wenige Läuse auf dem Kopf, kann es sein, dass diese unentdeckt bleiben. Haben Sie also den Verdacht auf Kopfläuse, sollte der Kopf auf jeden Fall auch auf Nissen untersucht werden. Hierbei handelt es sich um Eihüllen– mit und ohne Ei. Nissen, die noch entwicklungsfähige Läuseeier enthalten, zeigen eindeutig einen aktuellen Kopflausbefall an. Sie sind gelblich bis bräunlich, vielleicht auch leicht gräulich gefärbt. Sie haften nahe der Kopfhaut am Haar, da hier die beste Temperatur für die Entwicklung der Eier herrscht. Auch die Gegend im Nacken und hinter den Ohren wird bevorzugt, da die geschlüpften Läuse dort leichter Nahrung finden. Nissen, die keine entwicklungsfähigen Eier mehr enthalten, – also leere Eihüllen – schimmern hingegen weißlich. Da sie auch nach dem Schlüpfen der Larven am Haar kleben bleiben, entfernen sie sich durch das Wachstum der Haare langsam von der Kopfhaut.

Wie erkenne ich aber den Unterschied?
Nissen, die weiter als einen Zentimeter von der Kopfhaut entfernt gefunden werden, sind in der Regel leer und deuten auf keinen aktuellen, sondern einen früheren Kopflausbefall hin. Von ihnen geht keine Ansteckungsgefahr mehr aus. Das erklärt sich folgendermaßen: Kopfläuse legen ihre Eier 1 bis 2 Millimeter von der Kopfhaut entfernt ab, die Larven schlüpfen nach sechs bis zehn Tagen und das Haar wächst etwa einen Zentimeter im Monat. Wenn sich also eine Nisse bereits mehr als einen Zentimeter, von der Kopfhaut entfernt hat, ist die Larve längst geschlüpft und die Nisse ist leer.

Was kann man noch gegen Kopfläuse tun und wie sieht die Behandlung aus?

Zur wirksamen Behandlung von Kopfläusen gibt es verschiedene Methoden. Leider existiert keine, die eine sofortige hundertprozentige Beseitigung des Befalls verspricht. Haben Sie und Ihr Kind also Geduld, und kommunizieren sie ihm weiter, dass es ein bisschen Zeit braucht, die lästigen Bewohner wieder los zu werden. Und nehmen Sie ihm vor allem die Angst, indem sie Ihr Kind darüber aufklären, dass der Befall völlig ungefährlich ist. Zur pädagogischen Unterstützung, lohnt es sich Ihrem Kind den beliebten Fernsehfilm "Madita & Pims“ von Astrid Lindgren zu zeigen. Hier wird das Thema spielerisch angegangen, als alle beide, samt Mitschülerinnen, von den lästigen Läusen Besuch bekommen.

Am gängigsten ist letztendlich eine Kombination aus Läusemittel und einem guten Diagnosekamm, mit dem Sie den Behandlungserfolg immer wieder überprüfen können. Dennoch ist zu empfehlen, in jedem Fall den Hausarzt oder die Hasärztin aufzusuchen und sich über konkrete Methoden und Produkte aufklären zu lassen.