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Foto: Schwangere Frau liegt auf dem Bett
Natalia Deriabina / Shutterstock.com

Risikogeburten

Grundsätzlich wird jede Geburt, die auf eine Risikoschwangerschaft folgt, als Risikogeburt gesehen.

Wann liegt eine Risikogeburt vor?

Über Ihre persönlichen Risiken wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie bereits während der Vorsorgeuntersuchungen aufgeklärt haben. In Ihrem Mutterpass finden Sie den Risikokatalog, nach denen Risikoschwangerschaften als solche benannt werden.
Eine Risikoschwangerschaft und somit auch eine Risikogeburt liegt zum Beispiel vor, wenn eine Frühgeburt zu erwarten ist und wenn:

  • die Mutter eine gravierende Grunderkrankung hat;
  • die Mutter schon einmal einen Kaiserschnitt oder sonstige gynäkologische Operationen hatte.

Was gibt es bei einer Mehrlingsgeburt zu beachten?

Mehrlingsschwangerschaften (zwei oder mehr Kinder) sind immer Risikoschwangerschaften, so dass schließlich auch die Mehrlingsgeburt zu den Risikogeburten gehört. In der Regel werden Mehrlinge früher geboren und haben ein geringeres Geburtsgewicht als "Einlinge". Erwarten Sie mehr als ein Kind, sind die Vorsorgeuntersuchungen mit besonderer Sorgfalt einzuhalten. Die Gefahr einer Frühgeburt ist hier größer als bei einer "normalen" Schwangerschaft. Im letzten Drittel einer Mehrlingsschwangerschaft kann es nötig werden, dass Sie sich jede Woche untersuchen lassen.

Bei einer Mehrlingsgeburt wird immer Vorsorge für mögliche Komplikationen getroffen. Das bedeutet auch, dass Sie besser in einer Klinik entbinden sollten, die eine Kinderklinik ganz in der Nähe hat. Im Kreißsaal werden auch mehr Personen anwesend sein als bei einer normalen Geburt. Das ist sinnvoll, denn für jedes Kind sollte eine Kinderärztin oder Kinderarzt bereitstehen.

Im Übrigen kann auch eine Zwillingsgeburt spontan verlaufen, allerdings müssen dafür einige Voraussetzungen erfüllt sein. Zum Beispiel sollte der Gewichtsunterschied zwischen den Kindern nicht zu groß sein und der führende, das heißt der unten liegende Zwilling sollte mit dem Kopf voran liegen.
Auch in diesem Fall werden Sie sich am besten mit dem Klinikpersonal besprechen. Sie sollten sich außerdem schon früh in der Schwangerschaft um eine für Sie geeignete Klinik kümmern.

Ab wann spricht man von einer Frühgeburt?

Kommt das Kind – häufig unerwarteter Weise – vor der abgeschlossenen 37. Schwangerschaftswoche zur Welt so spricht man von einer Frühgeburt. Rechtlich gesehen zählt ein Kind mit einem Geburtsgewicht unter 2000 Gramm auch zu den Frühgeburten. Frühchen müssen stets auf einer speziellen Kinderstation von Kinderärzten und -schwestern versorgt werden.

Risikofaktoren für Frühgeburten sind zum Beispiel

  • Mehrlingsschwangerschaften,
  • Blutungen
  • Infektionen in der Scheide,
  • und nicht zuletzt können Nikotin-, Alkohol- und anderer Drogenkonsum zu einer Frühgeburt führen.

Wenn Ihre Schwangerschaft ein Risiko birgt, sollten Sie gewissenhaft alle Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Bei Problemen und Unsicherheiten in der Schwangerschaft wenden Sie sich bitte sofort an Ihre betreuende Gynäkologin oder Ihren betreuenden Gynäkologen.

Was passiert bei der Überschreitung des errechneten Geburtstermins?

Auch wenn der errechnete Termin erreicht oder sogar überschritten ist, können Sie noch Ruhe bewahren. Ihr Kind lässt sich einfach etwas Zeit. Das passiert nicht selten. Kein Entbindungstermin lässt sich ganz genau festlegen. Wenn der Geburtstermin überschritten ist, wird Sie Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt an die Entbindungsklinik überweisen, dort werden in der Regel alle zwei Tage die Herztöne des Babys kontrolliert. Sollten bis zum zehnten Tag nach dem errechneten Termin keine Wehen aufgetreten sein, so wird man mit Ihnen sicher über eine sogenannte Geburtseinleitung sprechen. Ob tatsächlich die Notwendigkeit besteht und welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, besprechen Sie am besten mit den Ärzten/innen und Hebammen im Kreißsaal.