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Foto: Ein Vater hilft seiner kleinen Tochter, ihre Hausaufgaben für die Schule zu machen.
Jack Frog / Shutterstock.com

Hausaufgaben

Hausaufgaben sind etwas, worüber jedes Schulkind erst einmal sehr stolz ist. Jedoch ist mit den Hausaufgaben auch ein gewisser Druck verbunden.

Wie können Eltern ihr Kind bei den Hausaufgaben unterstützen?

Vielleicht kennt ihr Kind Hausaufgaben von älteren Geschwistern oder Freunden und weiß, dass sie zur Schule und zu „großen Kindern“ gehören. Kann das Kind das in der Schule Gelernte umsetzen und die Hausaufgaben alleine bewältigen? Auch für Eltern ist dies ein wichtiger Aspekt, der bei Ihnen oftmals Druck erzeugt. Schließlich soll es nicht zu Schulstress oder gar zu Schulproblemen kommen.

Besucht das Kind eine Mittagsbetreuung, einen Hort oder eine Ganztagsschule, werden die Hausaufgaben in der Regel dort schon erledigt worden sein. Trotzdem ist es wichtig, dass sich die Eltern die Hausaufgaben zeigen und „erklären“ lassen. Denn zum einen haben sie so den Überblick, ob ihr Kind in der Schule mitkommt, zum anderen ist das Kind sehr stolz darauf, den Eltern das bereits Gelernte zu zeigen. Denn nichts ist am Anfang spannender, als die ersten Worte schreiben zu lernen oder die ersten Rechenaufgaben selbstständig zu lösen.

Haben Sie die Möglichkeit, dass Sie Ihr Kind nach der Schule zu Hause betreuen können, ist es wichtig, dass sich Kinder nach dem Unterricht erst einmal entspannen und ausruhen können.

Wann soll mein Kind Hausaufgaben machen?

Erst nach einem entspannten Mittagessen, bei dem das Kind auch die Möglichkeit hat, über das in der Schule Erlebte zu sprechen, sollte mit den Hausaufgaben begonnen werden. Legen Sie gemeinsam einen Zeitpunkt fest, wann mit den Hausaufgaben begonnen wird und helfen Sie ihrem Kind, sich an diesen Zeitrahmen zu halten.

Sollen Eltern bei den Hausaufgaben helfen?

Natürlich dürfen und können Eltern das Kind unterstützen: Auswendig Gelerntes vorsagen lassen, Vokabeln abfragen und selbstverständlich auf Fragen antworten, die das Kind stellt. Hilfe bedeutet, Anstöße zu geben und mit dem Kind gemeinsam zu überlegen, wie eine Aufgabe gelöst werden kann. Vielleicht überlegen Sie zusammen mit Ihrem Kind, warum ein Lösungsansatz nicht geklappt hat. Auf diese Weise lernt es, Fehler selbst zu erkennen und die eigene Leistung zu prüfen.

Gerade bei Schulanfängern werden die Eltern natürlich noch einen Blick auf die Hausaufgaben werfen. Das bedeutet jedoch nicht, die Aufgaben stellvertretend für das Kind zu machen.

Grundsätzlich sind die Hausaufgaben die Aufgaben des Kindes. Es hilft nichts, wenn zu Hause die Aufgaben von den Eltern bearbeitet werden und das Kind am nächsten Tag in der Schule ein wunderbares Heft mit richtigen Lösungen präsentieren kann. Spätestens beim Ausfragen wird deutlich, dass es den Stoff nicht beherrscht. Auch hier gilt: Geben Sie nur Hilfe zur Selbsthilfe!

Hausaufgaben sind ein wichtiger Teil der Erziehung zur Selbstständigkeit und zur Verantwortungsübernahme. Hat Ihr Kind gelernt, selbstständig zu lernen, wird sich das in späteren Schuljahren außerordentlich positiv auswirken.

Wie können Eltern für eine angenehme Hausaufgaben-Situation sorgen?

Eine wichtige Voraussetzung für gutes Lernen ist der Hausaufgabenplatz: Das Kind braucht einen Schreibplatz, an dem es sich wohl fühlt.

Der Lichteinfall ist für Rechtshänder von vorn oder links, für Linkshänder von vorn oder rechts günstig. Sitz- und Schreibfläche müssen in körpergerechter Höhe verstellbar sein. Die Sitzhöhe sollte so eingestellt werden, dass die Beine nicht in der Luft baumeln.

Grundsätzlich sollte während der Hausaufgaben Unnötiges vom Tisch. Manche Kinder sind sehr ordentlich, andere verteilen jede Menge Lieblingssachen auf dem Tisch.

Für viele Kinder ist der eigene Schreibtisch ein wichtiger Teil des Zimmers, oft ein Platz, der nur ihnen gehört.

Versuchen Sie, Störungen zu vermeiden. Insbesondere kleinere Geschwister interessieren sich sehr für die schönen Stifte und all die Dinge, die ein Schulkind besitzt.

Mein Kind vergisst die Hausaufgaben

Insbesondere Grundschulkinder, die noch nicht ausreichend schreiben können, können sich die gestellten Aufgaben häufig nicht merken.

Aber auch ältere Kinder wissen manchmal nicht, was sie aufhaben. Sie waren vielleicht abgelenkt oder haben die Aufgaben nicht in ihr Heft geschrieben.

Das Kind soll lernen, selbst die Verantwortung für seine Hausaufgaben zu übernehmen. Vielleicht helfen Sie ihm dabei, indem Sie gemeinsam ein besonders schönes Hausaufgabenheft kaufen.

Warum braucht mein Kind so lange für die Hausaufgaben?

Erstklässler sollten 20 bis 30 Minuten täglich für ihre Hausaufgaben brauchen.
Tatsächlich jedoch sitzen manche Kinder den ganzen Nachmittag an den Aufgaben. Alle anderen sind schon längst beim Spielen.

Woran mag das liegen? Hat Ihr Kind zu viel auf? Wird es ständig unterbrochen? Macht es überhaupt die Aufgaben, oder beschäftigt es sich in Wirklichkeit mit etwas anderem?

Fragen Sie die anderen Eltern, ob deren Kinder auch so viel Zeit benötigen. Sprechen Sie mit der Lehrerin oder dem Lehrer.

Ist Ihr Kind das einzige, das so lange braucht, ist es vielleicht überfordert. Da kann es schnell zu Schulstress oder zu Schulproblemen kommen. Da hilft auch nicht, wenn Sie zur Nachhilfe-Lehrerinn oder zum Nachhilfe-Lehrer werden. Das Kind braucht Sie als Mutter oder Vater, nicht als Lehrkraft.
Bleiben die Probleme bestehen, sprechen Sie mit einer Beratungslehrerinn oder mit einem Beratungslehrer oder Schulpsychologin oder Schulpsyhologen.