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Foto: Teddybär mit Fieberthermometer.
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Kind im Krankenhaus

Ein bevorstehender Krankenhausaufenthalt ist für jeden Menschen ein Grund zur Beunruhigung.

Was muss ich vor einem Krankenhausaufenthalt meines Kindes wissen?

Erwachsene verstehen die Notwendigkeit eines Klinikaufenthalts. Kleinere Kinder (bis zu einem Alter von etwa fünf Jahren) können noch keinen Zusammenhang zwischen Krankheit und einem Krankenhausaufenthalt herstellen. Ältere Kinder verstehen zwar, warum sie in eine Klinik müssen, leiden aber dennoch unter der Trennung von den Eltern. Denn oft verlassen Kinder wegen eines Klinikaufenthalts zum ersten Mal die Geborgenheit der Familie.

Darum müssen sie behutsam vorbereitet werden. Und zwar nicht erst, wenn der Krankenhausaufenthalt vor der Tür steht.

Je kleiner das Kind ist, desto stärker braucht es die Nähe seiner Eltern. Das Wichtigste für ein Kind im Krankenhaus ist, dass es nicht allein gelassen wird. Eltern oder nahestehende Personen sollten so oft wie möglich in seiner Nähe sein. Darum sind auch die Eltern in der Regel in die Krankenhausroutine eingeplant. Oft können sie einen Teil der Pflege ihres Kindes übernehmen. Meist ist es kein Problem, den ganzen Tag anwesend zu sein. Viele Krankenhäuser bieten auch die Möglichkeit, über Nacht bei dem Kind zu bleiben.

Es ist anzuraten, sich vor dem Klinikaufenthalt zu informieren. Klären Sie im Voraus, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt oder sich zu einem Teil daran beteiligt.

Übrigens: Berufstätige Mütter und Väter von kranken Kindern (unter zwölf Jahren), die in der gesetzlichen Krankenversicherung sind, haben Anspruch auf Freistellung von der Arbeit. So können Eltern pro Jahr, Kind und Elternteil zehn Tage (bei mehreren Kindern höchstens 25 Tage) freigestellt werden. Alleinerziehende können pro Jahr und Kind 20 Tage (bei mehreren Kindern höchstens 50 Tage) zur Pflege ihres kranken Kindes freigestellt werden.

Wie kann ich mich und mein Kind auf einen Krankenhausaufenthalt vorbereiten?

Ein bevorstehender Krankenhausaufenthalt bringt die ganze Familie in Aufregung. Dies gilt auch, wenn der Aufenthalt geplant und seit längerer Zeit bekannt ist.

Das Wichtigste, was Eltern dazu beitragen können, sind Ruhe und Zuversicht. Dazu müssen sie allerdings selbst sicher sein, dass der Krankenhausaufenthalt richtig und notwendig ist.

Eltern sollten vorher mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt ihre Sorgen und Ängste besprechen und im Zweifelsfall weiteren ärztliche Fachpersonen hinzuziehen.

Ist ein Klinikaufenthalt geplant, sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Kind darüber. Zunächst muss es natürlich wissen, warum es ins Krankenhaus kommt. Um Ängsten vorzubeugen, muss ein Kind erfahren, was sich hinter dem Begriff „Krankenhaus“ verbirgt. Erzählen Sie also von diesem Ort, an den kranke Menschen kommen, um wieder gesund zu werden.

Im Krankenhaus wird es von mehreren Ärztinnen und Ärzten, Krankenschwestern und Krankenpflegern versorgt. Eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt wird Ihr Kind sicher kennen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass die Ärztin oder der Arzt es wieder gesund macht, und dass diese Hilfe notwendig ist.

Nehmen Sie sich Zeit, seine Fragen zu beantworten.

Zum Thema Krankenhaus gibt es gute Kinderbücher für jede Altersstufe. Ein Kinder-Ärztekoffer ist für den spielerischen Einstieg in diese fremde Welt gut geeignet.

Wie kann ich mein Kind im Krankenhaus unterstützen?

Kinder brauchen gerade im Krankenhaus ein Gefühl von Stabilität. Die größte Sicherheit, die man Kindern geben kann, ist, bei ihnen zu sein.

In vielen Krankenhäusern können Kind und ein Elternteil gemeinsam aufgenommen werden. Klären Sie dies vor dem Klinikaufenthalt ab.

Können Sie nicht die ganze Zeit anwesend sein, helfen dem Kind Erinnerungsstücke an sein Zuhause: das liebste Schmusetier, Fotos der Familie, beliebte Bilderbücher, aber auch kleine Gegenstände der Eltern (wie der Schal der Mutter) schlagen eine Brücke zur Familie.

Im Krankenhaus ist es nicht nur das Alleinsein, das dem Kind Angst macht. Es trifft hier auf viele unbekannte Menschen. Die medizinische Routine wirkt einschüchternd. Es werden Dinge mit ihm gemacht, die es nicht kennt und deren Sinn es nicht erfassen kann. Darum ist es außerordentlich wichtig, dem Kind zu erklären, was warum geschieht.

Gespräche mit der Ärztin oder dem Arzt

Sehr ungünstig ist, mit der Ärztin oder dem Arzt vor dem Kind über medizinische Einzelheiten zu sprechen, die es nicht versteht. Es fühlt sich ausgeschlossen. Besser ist, es in das Gespräch mit einzubeziehen.

Für das Kind erschreckende Tatsachen besprechen Sie zunächst unter vier Augen mit der Ärztin oder dem Arzt. Verschweigen Sie Ihrem Kind aber nicht, was passieren wird. Ist beispielsweise damit zu rechnen, dass eine Untersuchung wehtun wird, darf man nie das Gegenteil behaupten. Das Kind verliert sonst Vertrauen, das es jetzt so dringend braucht.

Wehrt sich Ihr Kind gegen Untersuchungen, schimpfen Sie auf keinen Fall mit ihm. Erklären Sie ihm ganz genau, was gemacht wird und dass dies notwendig ist. Für das Kind muss klar sein, dass alle Maßnahmen, die ergriffen werden – und wenn sie ihm noch so seltsam erscheinen und ja auch oft schmerzhaft sind – dazu dienen, es wieder gesund zu machen.

Den Krankenhausaufenthalt angenehm gestalten

Kinder haben im Krankenhaus sehr viel Zeit. Trotz Krankheit und Schmerzen kann und sollte sie für schöne Dinge genutzt werden. Spiele oder Bücher helfen Kindern, einschneidende Erlebnisse zu verarbeiten.

Spielen Sie mit Ihrem Kind oder erzählen Sie einfach Geschichten. Selbst größere Kinder lassen sich im Krankenhaus gerne etwas vorlesen. Erzählen Sie auch vom Familienalltag, damit sich Ihr Kind mit einbezogen fühlt.

Das Kind im Krankenhaus besuchen

Nicht nur die Anwesenheit der Eltern und Geschwister, auch Freundinnen, Freunde oder Verwandte können gerne einen Besuch am Krankenbett abstatten. Natürlich nur, wenn es dem Kind entsprechend gut geht. Und wenn nicht alle auf einmal kommen. Muss Ihr Kind längere Zeit im Krankenhaus bleiben, ist ein Besuchsplan sinnvoll.

Klären Sie mit dem Klinikpersonal ab, ob auch kleinere Kinder oder Schulfreundinnen und Schulfreunde zu Besuch kommen können.

Der Abschied von den Eltern fällt oft sehr schwer. Kündigen Sie ihn einige Minuten vorher an. Selbst wenn das Kind weint und traurig ist: Bleiben Sie noch etwas da. Sagen Sie ihm, wann Sie wiederkommen. Und halten Sie diese Zeiten natürlich auch ein.

Weiß das Kind, dass die Eltern wiederkommen, ist dies ein großer Trost.

Wie wirkt sich ein Klinikaufenthalt auf Kinder aus?

Die Trennung von den Eltern und die ungewohnte Umgebung lösen meist Angst und Unsicherheit aus.

Die Kinder müssen sich dem Klinikrhythmus unterwerfen: Sie müssen früher schlafen gehen oder zu anderen Zeiten essen. Die Bettruhe schränkt ihre Bewegungsfreiheit ein. Sie werden leicht ungeduldig und zappelig. Oft haben sie Schmerzen. Diese neuen Eindrücke werden langsam verarbeitet.

Auch wenn das Kind wieder gesund und zu Hause ist, braucht es Zeit und Aufmerksamkeit. Ein Krankenhausaufenthalt ist sehr beeindruckend. Das Kind muss sich zu Hause wieder eingewöhnen.

Nicht selten kommt es zu einem Stillstand oder bei längeren Krankenhausaufenthalten zu Rückschritten in der Entwicklung. Manchmal kommt es zu bisher ungewohnten Verhaltensweisen wie Schlafstörungen, Einnässen oder einer übergroßen Ängstlichkeit.

Machen Sie kein großes Aufheben darum. Liebe und viel Zeit werden das Kind stärken.

Lassen die Probleme nicht nach, wenden Sie sich an eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt oder eine Erziehungsberatungsstelle.