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BeReal. Infos über die Foto-Sharing-App.
Die Idee von BeReal ist es, Fotos ohne Effekte, ohne Filter und ohne Bildbearbeitung zu Posten und mit dem Freundeskreis zu teilen.
Was ist BeReal?
Die französische App BeReal wurde bereits 2020 veröffentlicht. Inzwischen nutzen weltweit, hauptsächlich in Europa und den USA, knapp 8 Millionen Menschen täglich aktiv die kostenfreie Foto-Sharing-App, Tendenz stark steigend. BeReal ist ab 13 Jahren freigegeben und besonders beliebt unter Schülerinnen, Schülern, Studentinnen und Studenten.
Wie funktioniert BeReal?
Wie der Name "BeReal" andeutet, soll die App Einblicke in das reale Leben der Nutzerinnen und Nutzer geben. Die Idee von BeReal ist es, Fotos ohne Effekte, ohne Filter und ohne Bildbearbeitung zu Posten und mit dem Freundeskreis zu teilen. Der Unterschied zu anderen Social-Media-Anwendungen liegt darin, Fotos in Echtzeit, authentisch und lebensnah zu erstellen und zu teilen statt glamourös und durch Filter beschönigt.
BeReal schickt einmal täglich eine Push-Nachricht
Nutzerinnen und Nutzer erhalten irgendwann einmal täglich (morgens, mittags oder abends) von der BeReal-App eine sogenannte Push-Benachrichtigung auf ihr Smartphone mit dem Text: "Du hast zwei Minuten Zeit, um dein BeReal zu posten…“. In diesem kurzen Zeitfenster sollen und nur einmal täglich können die Userinnen und User mit ihrer eingebauten Smartphone-Dualkamera ein möglichst authentisches Foto erstellen und posten.
Das 2-Minuten-Zeitfenster von BeReal
Beim Fotografieren wird gleichzeitig mit der Vorder- und Rückansicht der Kamera ein Bild-in-Bild erstellt. Verpasst man das 2-Minuten-Zeitfenster und veröffentlicht das Fotos später, so wird es mit "late" gekennzeichnet. Um die Fotos seiner Kontakte zu sehen, muss man BeReal aktiv nutzen und ebenfalls täglich Fotos veröffentlichen. Postet man selbst kein Foto, kann man die Fotos seiner Freundinnen und Freunde nicht sehen.
Fotos mit BeReal veröffentlichen
Nach Veröffentlichung werden die Fotos für andere spätestens nach 24 Stunden unsichtbar. Mit der Funktion "Discovery" können Fotos über die eigenen Kontakte hinaus weltweit zugänglich gemacht werden. Weiter lassen sich eine Beschreibung und ein Standort hinzufügen.
Das sollten Eltern wissen
Möchten Eltern ihrem Kind die Nutzung der App BeReal erlauben, sollten sie sich gemeinsam mit den Funktionen der App vertraut machen und auf die Sicherheitseinstellungen achten. Bei der Anmeldung ist es wichtig, nicht den Klarnamen zu verwenden. Es sollten nur Personen in die Kontakte aufgenommen werden, die das Kind aus dem echten Leben kennt.
Auf die Privatsphäre achten
Bei der Nutzung der App können Eltern die Kinder begleiten und darauf achten, dass keine unbedachten Fotos hochgeladen werden, die zu viel Einblick in die Privatsphäre geben. So sollten keine Bilder aus dem Schlaf- oder Badezimmer heraus aufgenommen werden. Zudem sollten während der Schulzeit keine Bilder gemacht werden. Ebene so wenig im öffentlichen Raum wie im Bus oder im Kaufhaus, denn dann könnten Menschen abgebildet werden, die vorher nicht gefragt wurden. Generell sollte man bei allen Bilder aus dem Alltäglichen und Umfeld des Kindes abwägen, ob durch den Einblick ins Privatleben nicht möglichweise sozialer Druck aufgebaut wird.
Standort nicht preisgeben
Weitere wichtige Punkte, die das Kind vor Risiken schützen sollen, sind, den Standort beim Posten nicht freizugeben und die Discovery-Funktion nicht zu nutzen. Mit der Discovery-Funktion werden die eigenen Bilder für alle Nutzende weltweit öffentlich zugänglich gemacht. Gleichzeitig kann man Bilder von anderen Nutzerinnen und Nutzern auf der ganzen Welt sehen.
Stress, Ängste, Gruppendruck
Eltern sollten zudem beobachten, ob das schnelle und tägliche Posten bei ihrem Kind Stress auslöst. BeReal verzichtet nach eigener Darstellung auf die Verwendung von Likes und Followerzahlen und ermöglicht auch nur das Posten eines Bildes, um das Suchtpotenzial zu verringern. Dennoch muss ein Bild gepostet werden, um die seiner Freundinnen und Freunde sehen zu können. Eltern sollte bewusst sein, dass damit ein Gruppendruck erzeugt werden kann, der das vorschnelle Posten von Bildern begünstigt und den Wunsch bestärkt, das Handy immer griffbereit zu haben, um die Push-Benachrichtigung nicht zu verpassen. Dies kann Ängste auslösen, etwas zu verpassen, das sogenannte "FOMO – Fear of missing out“.
Generell gilt auch hier, eine verantwortungsbewusste Mediennutzung vorzuleben. Insbesondere das enge Zeitfenster von 2 Minuten für das Posten eines aktuellen Fotos kann dazu führen, dass auch aktuelle Gefühlslagen (Trauer, Ärger etc.) offenbart werden. Diese möchte man vielleicht nicht unbedingt teilen aber als "BeLate“ möchte man vielleicht auch nicht bezeichnet werden, wenn man die 2 Minuten nicht einhalten kann.
Eltern sollten daher mit den Kindern über die möglichen Risiken sprechen und sie bei der Anmeldung und sicheren Nutzung begleiten.
Nützliche Links mit weiterführenden Informationen
Lesen Sie dazu auch den Beitrag auf der Webseite von SCHAU HIN!: BeReal: Echte Einblicke, echte Risiken?
Ausführliche Informationen finden Sie auch auf der Webseite jugendschutz.net über BeReal - Neues soziales Netzwerk mit bekannten Risiken.
Eltern finden weitere Tipps im Artikel "BeReal – Deine Freunde in echt" auf www.elternguide.online.de.
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