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Foto: Mädchen hält sich einen Asthma-Inhalator in den Mund.
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Allergien und Asthma bei Kindern und Jugendlichen

Allergien und Asthma (das sowohl als allergische Reaktion als auch durch eine Virusinfektion ausgelöst auftreten kann) sind Krankheiten, die das Familienleben sehr belasten können.

Allergien und Asthma – Belastungsprobe für die ganze Familie

Für Eltern ist es nicht einfach, erleben zu müssen, wenn ihr Kind auf bestimmte Stoffe mit einem juckenden Hautausschlag reagiert, wenn seine Augen tränen, die Nase dauernd läuft, sobald es mit Baum-, Kräuter- oder Gräserpollen in Berührung kommt. Und das ist - zum Beispiel im Frühjahr - kaum zu vermeiden, sobald das Kind die Wohnung verlässt.

Ein asthmatischer Anfall ihres Kindes kann die Eltern in Angst und Schrecken versetzen. Selbst wenn sie zu helfen wissen, kann sie der Anblick ihres Nachwuchses, der nach Atem ringt, aus der Fassung bringen.

Beide Arten der Erkrankung bedeuten für die betroffenen Kinder und damit für die gesamte Familie meist eine gewisse Form der Einschränkung, da sie mit bestimmten Stoffen nicht in Berührung kommen dürfen. Sie muss zur Gewohnheit werden, um ein relativ beschwerdefreies Dasein zu ermöglichen.

Von dem betroffenen Kind und seinen Eltern erfordert das viel Geduld, bis beide genügend Übung im Umgang mit der Erkrankung haben, sodass sie so wenig wie möglich das tägliche Leben belastet.

Was sind Allergien?

Grundsätzlich wird der Körper durch sein Abwehrsystem (Immunsystem) vor fremden Stoffen geschützt. Das ist notwendig, um Viren und Bakterien nicht nur zu erkennen, sondern sie auch abzuwehren. Erkennt ein Abwehrsystem einen der Stoffe als fremd (sie werden als Allergene bezeichnet), kann seine Reaktion auf ihn im Übermaß geschehen.

So ist eine Allergie der Ausdruck einer Überempfindlichkeit des Organismus gegenüber bestimmten Stoffen, die normalerweise nicht zu einer Krankheit führen.

Es gibt Allergieformen, die sofort, nachdem der Körper mit dem auslösenden Allergen in Berührung gekommen ist, auftreten. Das sind zum Beispiel

  • Hausstaubmilben, Tierhaare, Gräser- oder Baumpollen,
  • Nahrungs- oder Arzneimittel (zum Beispiel ein bestimmtes Obst, Gemüse, Fleisch oder Fisch, Antibiotika oder Schmerzmittel),
  • Bienengift (durch einen Insektenstich in den Körper gelangt).
  • Andere dagegen setzen erst ein bis drei Tage ein, nachdem der Körper mit dem Allergen in Kontakt kam. Dazu gehören zum Beispiel
  • Nickel (es wird in manchen Schmuckstücken verarbeitet),
  • Duftstoffe und Konservierungsstoffe (sie finden sich in Kosmetika).

Woran ist eine allergische Reaktion zu erkennen?

Kommt der Körper mit einem Allergen in Berührung, kann er mit einer Hautrötung, Schwellungen, Verengungen der Luftwege (Asthma) oder der Erhöhung der Durchlässigkeit von Blutgefäßen reagieren.
Die Schleimhäute der Bronchien, der Nase, der Augen, des Darms und der Haut reagieren dann übermäßig, sodass

  • es zu einem Asthma-Anfall mit Atemnot kommen kann; das Ausatmen wird von einem pfeifenden Geräusch begleitet;
  • eine ständig laufende, juckende Nase, tränende, juckende Augen auftreten können - eine Erkrankung, die gemeinhin als Heuschnupfen bekannt ist;
  • ein Ausschlag mit geröteter, quälend juckender Haut und Schuppenbildung, eine so genannte Neurodermitis, hervorgerufen wird.

Stellen Sie fest, dass Ihr Kind allergische Reaktionen zeigt, beraten Sie sich mit Ihrem Arzt.
Er wird, nachdem Sie ihm erzählt haben, wann und wie die Beschwerden auftreten, mit bestimmten Tests herausfinden, welche Stoffe die Allergie auslösen. Anschließend wird er Sie über die Notwendigkeit und Art einer möglichen Behandlung aufklären. Diese beruht nicht nur auf einer medizinischen Hilfe. Sie selbst können zu einem verantwortlichen bewussten Umgang mit der Erkrankung Ihres Kindes beitragen.

Allergische Reaktion: Was kann man tun?

Es gibt eine Vielzahl von Stoffen, auf die Kinder allergisch reagieren können.

Wenn Sie mit Hilfe Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes herausgefunden haben, welcher die Beschwerden bei Ihrem Nachwuchs verursacht, werden Sie einiges dazu beitragen können, um sie zu lindern.
Während die Ärztin oder der Arzt vielleicht eine Hyposensibilisierung vornimmt (der Körper wird über eine bestimmte Behandlung weniger empfindlich gegenüber Allergie auslösenden Stoffen gemacht) oder eine medikamentöse Behandlung vorschlägt, fällt es Ihnen zu, dafür zu sorgen, dass Ihr Kind mit dem allergieauslösenden Stoff nicht in Berührung kommt.

Das kann bedeuten, dass Sie

  • kein Haustier haben dürfen, wenn Ihr Kind auf Tierhaare, Tierspeichel und Tier Kot allergisch reagiert;
  • Ihr Kind keinem Tabakrauch ausgesetzt werden darf - er reizt die Schleimhäute;
  • ersuchen müssen, Begegnungen Ihres Kindes mit infizierten oder ansteckenden Personen zu vermeiden, wenn bei ihm durch Virusinfektionen Asthma-Anfälle ausgelöst werden; beraten Sie sich mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über eine mögliche jährliche Grippe-Impfung;
  • vermeiden müssen, dass Ihr Kind sich, wenn es auf Staub, Luftverschmutzung oder Pollen allergisch reagiert, an stark windigen Tagen draußen aufhält;
  • dafür sorgen müssen, dass Ihr Kind keinen intensiven Sport betreibt. Beraten Sie sich mit Ihre Ärztin oder Ihrem Arzt darüber, welche Sportarten geeignet wären. Ihr Nachwuchs muss nämlich keineswegs ganz darauf verzichten.

Leidet Ihr Kind an einer Neurodermitis,

  • sollten Sie keine Nahrungsmittel verwenden, denen chemische Zusätze beigegeben sind, zum Beispiel Farbstoffe, Aroma- und Konservierungsstoffe;
  • sollten Sie dafür sorgen, dass es keine Schokolade, Bonbons und andere Süßigkeiten oder scharfe Gewürze zu sich nimmt; das ist schwer durchzusetzen, es gibt aber Alternativen dazu im Reformhaus oder Bioladen, die sehr schmackhaft sind;
  • sollten Sie die Kleidung Ihres Kindes mit natürlichen Waschmitteln waschen; chemische Rückstände können die Haut reizen;
  • geben Sie Ihrem Nachwuchs nur waschbare Kuscheltiere aus Baumwolle; Kunstfasern ziehen Schimmelpilze aus der Umgebung an;
  • gehen Sie mit ihm so viel wie möglich an die frische Luft; vermeiden Sie aber Spaziergänge entlang einer mit Autos befahrenen Straße.

Ganz allgemein müssen (und sollten) Sie die Behandlung Ihres allergiekranken Kindes nicht der Ärztin oder dem Arzt allein überlassen.

Mit Ihrer Bereitschaft, bestimmte Lebensgewohnheiten zu verändern, können Sie viel zur Linderung oder sogar Beschwerdefreiheit Ihres Nachwuchses beitragen.

Holen Sie sich Rat und Hilfe bei anderen Eltern mit allergiekranken Kindern. Mit ihnen können sie sich nicht nur über Hilfsmaßnahmen austauschen, hier finden Sie auch das größte Verständnis für Ihre Situation, die nicht immer einfach ist.

Auf der Webseite des Allergieinformationsdienstes finden Sie Adressen von Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen für Menschen mit Allergien.