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Foto: Mehrere Paar Sportschuhe und Beine eines Mädchen in Jeans.
Violanda / Shutterstock.com

Körperpflege und Hygiene in der Pubertät

In der Pubertät beginnen die nunmehr Jugendlichen, sich verstärkt mit ihrem Äußeren auseinander zu setzen. Sie möchten auf ihre Freunde Eindruck machen u.a. durch gepflegte Haare oder einer reinen Haut.

Was kann man gegen übermäßige Schweißbildung tun?

Einige Jugendliche vernachlässigen in der Pubertät gerne bestimmte Hygieneregeln, wie Händewaschen, tägliches Wechseln der Unterwäsche und regelmäßiges Haarewaschen. Neben den allgemeinen Fragen zur Körperpflege / Hygiene sollten Sie in diesem Entwicklungsstadium einiges beachten.

In der Pubertät, also bei Mädchen ab ca. neun Jahren, bei Jungen ab etwa 11 Jahren, entwickeln sich Schweißdrüsen unter den Armen und im Bereich der Geschlechtsorgane. Werden die Duftstoffe der Schweißdrüsen und der Schweiß von Bakterien zersetzt, entsteht ein übel riechender Geruch.

Wichtig ist daher vor allem das tägliche Waschen, oder – noch besser – Duschen. Und weil man nicht nur tagsüber schwitzt, sondern auch nachts, eignet es sich am besten morgens nach dem Aufstehen kurz abzubrausen. Gegen das Entstehen des unangenehmen Schweißgeruches, sollte man ein Deodorant verwenden. Dieses tötet die Bakterien, welche für den Geruch verantwortlich sind. Sollte die antibakterielle Wirkung jedoch nachlassen, vermischt sich der Deoduft allerdings mit dem natürlichen Schweissgeruch. Ihre Teenies sollten deshalb auf exotische Duftgruppen verzichten und zu einem milden Duft greifen.

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Fußgeruch – was nun?

Auch an den Füßen existieren Schweißdrüsen. Hat der Fuß geschwitzt und Bakterien erhalten die Chance, sich hier breit zu machen, entsteht der lästige Fußgeruch. Um diesem entgegen zu wirken, ist es besonders wichtig, auch die Füße beim Duschen richtig zu säubern. Auch sie sollten eingeseift werden, so dass vor allem die Zeh Zwischenräume ausreichend sauber werden. Denn dies ist der Ort, wo es sich Bakterien besonders gemütlich machen.

Doch neben einer regelmäßigen Reinigung sollte auf das richtige Schuhwerk geachtet werden. In der Regel tragen Teenies in der Pubertät am liebsten Sneakers und haben dabei oft ein Lieblingspaar, dass fast täglich getragen wird. Das Problem ist, dass die Füße in Sneakers bzw. Turnschuhen meist nicht richtig belüftet werden und Füße so schneller schwitzen. Durch synthetische Materialien kann dieser Schweiß nicht adäquat absorbiert werden und die Bakterien sammeln sich am Fuß und letztendlich im Schuhwerk selbst.

Befinden sich die entstandenen Bakterien einmal im Inneren des Schuhes, wird der Fuß, auch wenn er frisch gewaschen ist, nach kurzer Zeit sofort wieder beginnen zu riechen. Um Abhilfe zu schaffen, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kind

  • seine Sneakers und Turnschuhe öfters wechselt,
  • Schuhe trägt, die aus echtem Leder sind, oder dessen Innensohlen zumindest aus Leder bestehen,
  • die getragenen Schuhe anschließend beispielsweise mit Zeitungspapier ausstopft, (der Schweiß wird somit aufgesaugt, das Entstehen unangenehmer Gerüche wird verhindert)
  • und dass Ihr Kind letztendlich seine Füße regelmäßig wäscht und die Socken täglich wechselt. (Socken sollten aus genannten Gründen niemals zweimal getragen werden!)

Wenn der Turnschuh dennoch einmal stinkt und keinesfalls entsorgt werden darf, sollte man den Versuch wagen, und ihn in die Waschmaschine stecken. Anschließendes Behandeln mit einem speziellen Hygienespray im Innenraum des Schuhs könnte sie retten. Leidet Ihr Teenie trotz der genannten Tipps unter Fußgeruch, kann zusätzlich ein Fußdeodorant nach dem Waschen verwendet hat. Dieses ist antibakteriell und wirkt dem Entstehen von Bakterien entgegen. Oftmals entsteht Fußgeruch letztendlich durch falsche Schuhe, öfters verwendete Socken, zu häufiges Tragen und zu seltenen und falsche Hygiene.

Was kann man gegen fettige Haare tun?

Auch fettige Haare können schnell dazu führen, ungepflegt und somit weniger attraktiv zu wirken. Häufig ist eine gesteigerte Produktion von Hauttalg in der Pubertät zu beobachten, da die männlichen Hormone, die in kleinen Mengen auch jede Frau in sich trägt, in dieser Zeit besonders aktiv sind.
Mit zunehmendem Alter nimmt die Wirkung der Hormone auch wieder ab, die Talgdrüsen produzieren weniger Fett. Aber vorerst entwickeln sich fettige Haare oft zum unbeliebten Begleiter.

Was kann man tun? Um fettige Haare in den Griff zu bekommen, hilft nur das regelmäßige Entfernen des überschüssigen Fettes durch Haarewaschen. Hierbei sollten am besten milde Texturen oder spezielle leicht entfettende Shampoos verwendet werden. Alternativ können auch Trockenshampoos verwendet werden, vor allem wenn schnelle Abhilfe geleistet werden soll. Das Tragen von „Cappies“ oder anderen Kopfbedeckungen begünstigen übrigens das Entstehen von zu viel Talg. Diese sollten deshalb öfters gereinigt werden.

Was kann man gegen Pickel tun?

Neben den fettigen Haaren, können sich die Begleiterscheinungen der produzierten Hormone auch in Pickeln äußern. Bei vielen Jugendlichen artet dies aber geradezu in eine Pflegeschlacht aus. Die Pflege-Industrie stellt einen Überfluss von Pflegeprodukten zur Verfügung, die alle „Mängel“ angeblich verhindern oder lindern. Da wird geschäumt, gerubbelt und gecremt. Doch Vorsicht – zu viel des Guten kann sich ins Gegenteil wenden!

Zu viel Pflege, vor allem wenn es sich um Produkte handelt, die besonders antibakteriell sind, führen zur Austrocknung der Haut. Als Folge produziert die Haut noch mehr Talg und Pickel sprießen erst recht. Das „A & O“ bei fettiger, großporiger Haut ist die Zufuhr von Feuchtigkeit. Diese wirkt beruhigend und ausgleichend auf den Teint. Im Anschluss kann noch ein leicht desinfizierendes Gesichtswasser verwendet werden, dass der Entstehung von Pickeln entgegenwirkt. Denn Pickel haben es leichter, je mehr Bakterien am Werk sind.

Da sich an Händen in der Regel immer Bakterien befinden, selbst wenn diese gewaschen sind, sollte Ihr Kind es vermeiden, die Pickel selbst auszudrücken. Oftmals entstehen durch den Druck der Fingernägel, die sich unweigerlich in die Haut bohren, Entzündungen und letztendlich hässliche Narben. Am besten schicken sie Ihr Kind regelmäßig durch eine von einer Kosmetikerin oder Hautärztin durchgeführte professionelle Ausreinigung. Diese kostet ca. 20 €, welche gut investiert sind. Das regelmäßige Entfernen der ungebetenen Gäste, verhindert langzeitig die Neuentstehung von Unreinheiten.

Letztendlich ist der psychologische Effekt nicht zu vernachlässigen. Jugendliche die unter einem starken Aufkommen von Pickeln und Mitessern leiden, leiden letztendlich auch innerlich. Denn schließlich interessieren sich nun alle Jugendliche, egal ob Mädchen oder Jungen, verstärkt für das eigene Äußere und möchten mit zunehmendem Alter und Voranschreiten der Pubertät, auch attraktiv auf das andere Geschlecht wirken.

Vor allem Mädchen, die unter Pickel leiden, sollten es vermeiden, zu viel Make-up oder Puder zu verwenden. Diese Produkte verstopfen die Poren zusätzlich und die Haut kann nicht mehr atmen. Als Folge entstehen vermehrt Pickel und Mitesser. Handelsübliche Make-up-Produkte enthalten in der Regel Konservierungsstoffe, die das Entstehen von Pickeln zusätzlich begünstigen, da sie die empfindliche junge Haut reizen und darüber hinaus Allergien auslösen können. Aus diesem Grund sollte darauf verzichtet werden. Möchte Ihre Tochter dennoch nicht auf den Einsatz von Make-up oder Puder verzichten, empfehlen Sie ihr, Produkte aus der Apotheke, oder spezielle Produkte für die junge, zu Unreinheiten neigende Haut zu verwenden.

Pickel sind meist rot und neigen dazu, sich zu entzünden. Bei Mitessern handelt es sich um kleine schwarze Punkte (angesammelter Talg), die bevorzugt in den Partien Stirn, Nasenbereich und Kinn entstehen. Sollten Pickel auch vermehrt im Wangenbereich zum Tragen kommen, und sich diese verstärkt entzünden oder sogar eitern, handelt es sich wahrscheinlich um eine Form der Akne und somit um eine Hauterkrankung. In diesem Fall, sollte Ihr Teenie einen Hautarzt aufsuchen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an medizinischen Cremes die gute Abhilfe leisten, um die Akne erfolgreich zu behandeln.

Worauf sollte man bei der Monatshygiene achten?

Medizinisch betrachtet macht es keinen Unterschied, ob man sich für Binden bzw. Slipeinlagen oder Tampons & Co. entscheidet. Ausschlaggebend ist, dass sich Ihre Tochter wohlfühlt. Anfangs ist das Tragen von Binden eventuell leichter zu handeln. Vor allem wenn das Jungfernhäutchen noch existiert, könnte das Einführen eines Tampons erstmalig etwas schmerzhaft sein.

Da die Monatsblutung bei jeder „Frau“ unterschiedlich stark ausfällt, lassen sich auch keine Faustregeln aufstellen, wie oft ein Tampon gewechselt werden muss. Hat Ihre Tochter die passende Größe für sich herausgefunden, empfiehlt es sich, den Tampon mindestens dreimal täglich zu wechseln. Letztendlich gilt es, den Tampon lieber öfter auszutauschen, als zu selten.

Jungen Mädchen, die im Umgang mit den Blutstoppern weniger geübt sind und sich für diese Form der Monatshygiene entscheiden, werden extra beschichtete Tampons, die deutlich leichter einführbar sind, empfohlen. Gerade wenn Ihre Tochter zum Beispiel viel Sport treibt, ist ein Tampon die sauberste und unkomplizierteste Lösung der Monatshygiene.

Für die Monatshygiene nachts kann man individuell entscheiden, ob man hierfür nicht lieber eine Binde benutzen möchte. Denn obwohl man den Tampon richtig eingeführt nahezu gar nicht spürt, kann dies trotzdem den Körper ein wenig entspannen. Der Handel bietet extra verstärkte Binden hierzu an, die eine Nutzung über mehrere Stunden hinweg ermöglichen.

Neben der Verwendung von Binden oder Tampons & Co. und der täglichen Reinigung empfiehlt es sich, zur sonstigen Monatshygiene auch den Scheideneingang regelmäßig mit pH-neutralen Lotionen waschen. Dies vermeidet unangenehme Geruchsbildung und ist darüber hinaus auch ein sinnvoller Zusatz bezüglich der Monatshygiene. Die richtigen Lotionen hierzu gibt es in Apotheken und Drogerien. Von so genannten Scheidenspülungen ist aber dringend abzuraten. Diese verändern nicht nur den Säuregehalt in der Vagina, der gleichzeitig Schutz vor Infektionen durch Bakterien oder Pilze bietet. Reizungen, die schmerzhaft sind, können dadurch ebenfalls ausgelöst werden. Auch von der Verwendung von Deos und Sprays ist als Zusatz zur Monatshygiene abzuraten.

Lesen Sie dazu auch die Tipps von pro familia über die Verwendung von Naturschwämmchen oder der Menstruationstasse.

Worauf sollte Ihr/e Heranwachsende/r noch achten?

Waschen und Deodorieren alleine hilft nicht. Auch das tägliche Wechseln der Unterwäsche und das regelmäßige Waschen der Kleidung spielen eine wichtige Rolle für die richtige Hygiene. Denn der Körpergeruch geht unweigerlich auch auf die Kleidung über. Zudem werden Hautschüppchen vom Textil aufgenommen, was die Geruchsbildung forciert.

Legen Sie Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn deshalb ans Herz, vor dem zweiten Tragen am jeweiligen Kleidungsstück zu schnuppern, bevor es erneut getragen wird. Auch Socken sollten täglich gewechselt werden, da sich an den Füßen besonders viele Schweißdrüsen befinden.

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