Medienbrief 4

22 23 Wie verhindere ich, dass mein Kind glücksspielsüchtig wird? Helfen Sie Ihrem Kind dabei, sich mit einer möglichen Gefährdung kritisch auseinanderzusetzen. Dies geschieht, in dem Sie es über potentielle Gefahren aufklären. Zudem ist es wie immer wichtig, dass Sie selbst ein gutes Vorbild sind und nicht spielen. Erklären Sie, warum Glücksspiele – besonders für Kinder und Jugendliche – riskant sind: Der Suchtfaktor ist hoch, eine Gewinnchance fast nicht vorhanden. Und machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass es viele andere Möglichkeiten gibt, Grenzen auszutesten und einen Kick zu bekommen, etwa beim Sport. i Rechtliche Grundlagen Glücksspiel im Casino oder in einer Spielhalle ist nach § 6 JuSchG für Kinder und Jugendliche verboten. Nicht erlaubt sind hierbei sowohl der Aufenthalt in den entsprechenden Räumlichkeiten als auch die Teilnahme an Glücksspielen. Die Nutzung von Glücksspiel-Apps fällt jedoch nicht unter das Verbot, da häufig keine reale Währung im Einsatz ist. Der Zugang zu Online-Games wird mit entsprechenden Alterskennzeichnungen der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) beschränkt. Führen die Spielinhalte zur Verharmlosung, Gewöhnung oder Desensibilisierung gegenüber Glücksspielen, so werden diese Merkmale von der USK berücksichtigt. Auch die Steigerung des Handlungsdrucks sowie das Identifikationspotential werden bei der Einschätzung der Altersfreigabe mit einbezogen. Seien Sie sich selbst immer bewusst und machen Sie auch Ihrem Kind klar: Glücksspiel hat ausschließlich mit Glück zu tun und dieses lässt sich nicht vorhersagen. Die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen ist extrem gering. TINES TIPPS E-Sport E-Sport klingt zwar nach Sport, wird aber nicht wie Leichtathletik oder Ballsport auf einem Feld trainiert, sondern findet rein digital statt. Hierbei geht es um Gaming, also um digitale Spiele. Beim E-Sport treten Teams oder Einzelpersonen im Mehrspieler- oder auch Einzelspielermodus eines Computerspiels gegeneinander an und messen sich in virtuellen Welten. Warum ist E-Sport so beliebt? Viele Jugendliche spielen gerne und häufig digitale Spiele. Auch das Anschauen von E-Sport-Turnieren ist sehr beliebt. Diese Turniere finden in großen Hallen vor Publikum statt und haben dementsprechend Event-Charakter. Die Bildschirme der Spielerinnen und Spieler werden auf große Leinwände projiziert, sodass sich die Spielzüge der Profis verfolgen lassen. Zusätzliche werden diese Turniere über Live-Streaming-Kanäle wie Twitch übertragen und professionell kommentiert. E-Sport-Turniere sind wettkampfgetrieben, strukturiert und organisiert. Die E-Sport-Stars genießen bei den Jugendlichen einen ähnlich hohen Status wie YouTube-Stars. Sie haben ihr Hobby durch jahrelanges Training zum Beruf gemacht! Mit Sponsorings, über Werbung und durch die Kommerzialisierung des Computerspielens verdienen sie ihren Lebensunterhalt. Bei Turnieren winken teilweise Preisgelder in Millionenhöhe. Im E-Sport sind mittlerweile auch klassische Arbeitsverträge ähnlich wie bei Sportprofis üblich. So sind viele Fußballclubs mit eigenen E-Sport-Teams vertreten und auch große Firmen unterhalten eigene Teams. Aber selbstverständlich ist nicht nur das Anschauen spannend, sondern ebenso das Mitspielen und das Live-Streamen der eigenen Spielzüge oder auch das Aufzeichnen für sogenannte Let‘s Plays auf YouTube. Online finden sich schnell neue Gruppierungen, bei denen die Gamer und Gamerinnen gegeneinander spielen. Über die Chat-Plattform Discord wird während des Spiels miteinander kommuniziert. Was sollten Eltern beachten? Gaming macht vielen Jugendlichen Spaß, das steht außer Frage. Und nebenbei schult das Online-Spiel auch viele physische und psychische Eigenschaften: Dazu zählt u. a. das strategische Denken, denn Spielzüge müssen im Voraus geplant werden. Ein geeigneter Führungsstil ist wichtig, um das Team zusammenzuhalten, und ebenso die teaminterne Kommunikation, bei der GEWINNCHANCE 0,00000001%

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