Medienbrief 4

20 21 Wie kann man Jugendliche über Verschwörungen aufklären? Jugendliche sind einen großen Teil des Tages online. Sie brauchen deshalb Hilfe bei der Entwicklung der Fähigkeit, Inhalte auf Social-Media-Plattformen oder in Messenger-Chats beurteilen und einordnen zu können. Voraussetzungen hierfür sind Wissen über die Arbeitsweisen der Medien und die Fähigkeit zum analytischen Denken. Wenn Jugendliche sich logisch erklären können, warum ein vermeintlicher Fakt einfach nicht stimmen kann, verringert das ihre Empfänglichkeit für Verschwörungsideologien enorm. Eine Möglichkeit zur Prüfung des Wahrheitsgehalts bestimmter Informationen bieten z. B. der Faktenfinder der Tagesschau, der Faktenfuchs des Bayerischen Rundfunks oder mimikama und correctiv. Zudem sind Eltern, Erziehende, Lehrkräfte und Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe als Ansprechpersonen für junge Menschen gefragt. Es ist wichtig, dass die Verunsicherungen und Ängste der Jugendliche ernst genommen werden. Damit ist ein guter Ausgangspunkt für eine Aufklärung durch eine grundlegende Medienbildung geschaffen. i Kleines Quiz zu Fake News und Verschwörungen 1. Was genau sind Fake News? a) Falsche beziehungsweise gefälschte Nachrichten. b) Nachrichten voller Rechtschreibfehler. c) Nachrichten, denen man absolut vertrauen sollte. 2. Woran lassen sich Verschwörungstheorien oft erkennen? a) Die Information stammt oft von der Nachbarin einer Freundin einer Cousine. b) Sie hetzen gegen bestimmte Personen auf, die angeblich im Hintergrund die Strippen ziehen. c) Die Informationen stehen auf offiziellen Webseiten der Regierung. 3. Was sollte man mit eindeutigen Fake News machen? a) Unkommentiert weiterleiten. b) Freunde und Freundinnen darüber aufklären. c) Fake News an eine Faktenchecker-Webseite melden. 4. Welche Themen sind beliebte Fake-News-Themen? a) Tiere und Pflanzen b) Serie und Filme c) Klimawandel und Gewalttaten 1a, 2a und b, 3b und c, 4c Online-Glücksspiele Casino-Apps und glückspielähnliche Games spielen im Medienalltag von Jugendlichen immer häufiger eine Rolle. Der Suchtfaktor dabei ist sehr hoch. Warum sind Glücksspiel-Apps so gefährlich? Für Minderjährige ist echtes Glücksspiel im Casino oder in einer Spielhalle in Deutschland verboten. Die Nutzung von GlücksspielApps fällt jedoch nicht unter das Verbot, da häufig keine reale Währung im Einsatz ist. Oft ähneln Online-Games jedoch dem realen Glücksspiel sehr. Diese können die grundsätzliche Einstellung der Kinder und Jugendlichen gegenüber Glücksspielen mit echtem Geldeinsatz negativ beeinflussen. Zudem können Jugendliche dadurch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung beeinträchtigt werden. Glücksspiele sind unterschiedlich riskant. Vor allem leicht und ständig verfügbare Spiele, wie Apps auf dem Smartphone, mit einer schnellen Spiel- und Auszahlabfolge erhöhen das Suchtpotenzial erheblich. Gerade Jugendliche sind oft risikofreudig und denken nicht immer an die langfristigen Folgen. Zudem ist der Zugang zu Glücksspiel-Plattformen sehr viel einfacher als in einer Spielhalle. Mit falschen Angaben zum Alter und mit einer Aktivierung des Accounts durch die elterliche „ausgeborgte“ Kreditkarte ist die Erstellung eines eigenen Kontos ein Leichtes. Auch Influencerinnen und Influencer spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Verbreitung. Einige von ihnen bewerben auf YouTube aktiv Online-Glücksspiele bei einer sehr jungen Zielgruppe. Zudem findet die Übertragung der Spiele auch über die Plattform Twitch statt, was zu einer Verharmlosung des Risikos von Glücksspiel allgemein führen kann und ein junges Publikum erst darauf aufmerksam macht. Weitere versteckte „glücksspielähnliche Elemente“ sind häufig in Videospielen zu finden. Vorwiegend in sogenannten Free2Play-­ Titeln, also in kostenfreien Spielen, bei denen man für Erweiterungen dann zahlen muss. Eine anhaltende Diskussion um „Lootboxen“ hat in manchen Ländern schon zum Verbot solcher Glücksspielelemente in Videospielen geführt. DIE ERDE IST EINE SCHEIBE. SCHLANGE, SATELITENBILDER BELEGEN, DIE ERDE IST EINE KUGEL. FUCHS FAKTENCHECKER, JETZT BLICK ICH ES!

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