Medienbrief 3 Pubertät und Medien I

Computerspielsucht Ob gemeinsam oder allein, ob Rennspiel, Strategiespiel oder Rollenspiel – Computerspiele machen vor allem online extrem viel Spaß, das steht außer Frage. Um einer Sucht vorzubeugen, sollten Eltern wie bei allen Medien darauf achten, dass sie mit ihren Kindern klare Nutzungszeiten vereinbaren, über die Inhalte sprechen und diese gemeinsam auswählen. Was macht die Faszination aus? Insbesondere bei Strategiespielen tauchen Spielerinnen und Spieler oft in Echtzeit tief in die Handlung ein und damit aus der echten Welt ab. Die spannende Handlung, das Gefühl von Macht und Kontrolle und auch die Zusammenarbeit mit anderen Spielern und Spielerinnen üben eine starke Anziehung aus. Durch den Rausch, den dieser Spielspaß mit sich bringt, passiert es allerdings allzu leicht, dass ein halber Tag oder die Nacht vor dem PC oder der Konsole verbracht wird. Wie kann ich einer Spielsucht entgegenwirken? Interesse zeigen Ihr Kind braucht das Gefühl, dass Sie sich für das interessieren, was es macht. Lassen Sie sich die Faszination erklären und schauen Sie auch mal längere Zeit zu. Denn nur so können Sie nachvollziehen, warum Ihr Kind so gerne und auch manchmal so lange spielt. Es ist wichtig, die Bedürfnisse und Interessen der Heranwachsenden wahrzunehmen und nicht den Medienkonsum von vornherein abzuwerten. Digitale Spiele sind Teil der aktuellen Jugendkultur. Gemeinsame Regeln vereinbaren und konsequent bleiben Starre Zeitvorgaben bringen bei den meisten Computerspielen nicht so viel, wie ein wöchentliches Zeitbudget, über das Ihr Kind selbst verfügen darf, wenn bestimmte Rahmenbedingungen, wie die Erledigung der Hausaufgaben, das Duschen, das gemeinsame Essen oder die Schlafenszeit eingehalten werden. Sie würden es doch auch nicht wollen, ein Buch an einer sehr spannenden Stelle weglegen zu müssen, weil sie die 30 Minuten Lesezeit erreicht haben. Machen Sie Ihrerseits aber deutlich, warum die Einhaltung der Regeln wichtig ist. Wenn allerdings die Prioritäten nicht mehr richtig gesetzt werden, so dass Verpflichtungen, wie die Hausaufgaben vergessen oder soziale Bindungen, wie Treffen mit den Freunden und Freundinnen vernachlässigt werden, sollten Sie ein ernstes Gespräch führen. 7

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