Medienbrief 2 Späte Kindheit und Medien
21 Kettenbriefe Fast kein Chat kommt ohne Kettenbriefe aus. Dies sind Nachrichten, die oft ohne weitere Kommentare wahllos an viele Personen aus dem Adress- buch weitergeleitet werden. Sie enthalten die Aufforderung, den Text nach dem Lesen noch weiter zu verbreiten. Meistens sind es schöne Texte für die besten Freundinnen und Freunde, manchmal wird es jedoch auch gruselig. Da müssen die Eltern aufpassen und immer als Ansprechperson bereitstehen. Der beste Umgang mit Kettenbriefen Es ist für Erwachsene wie auch für Kinder wichtig, zwischen Spaßnachrichten und ernsteren Inhalten wie Morddrohungen, Einschüchterungen oder Betrug zu unterscheiden. Selbst manche Erwachsene schicken Kettenbriefe ungeprüft weiter. Ihnen erscheint der Inhalt, z. B. eine Warnung oder ein technischer Hin- weis, wichtig für alle Kontakte. Meistens tauchen Kettenbriefe in Wellen auf, insbesondere zu Schulbeginn. Irgendwann läuft der eine Kettenbrief aus und der nächste erscheint. Viele Kettenbriefe sind deshalb schon recht alt und wurden früher schon einmal über einen anderen Kanal verschickt. � Darüber reden: Erklären Sie Ihrem Kind, was ein Kettenbrief ist. Kindern ist oft nicht bewusst, dass die darin beschriebenen Horrorszenarien nicht echt sind. Finden Sie heraus, welche Kettenbriefe gerade im Umlauf sind. � Aufklären: Machen Sie Ihrem Kind immer wieder klar, dass nichts Schlim- mes passiert, wenn man einen Kettenbrief nicht weiterleitet. So wird es nach und nach sicherer im Umgang mit den Briefen und auch verstehen, dass die in Kettenbriefen angedrohten Gefahren nicht real sind. � Ängste ernst nehmen: Nehmen Sie die Ängste Ihres Kindes ernst! Wenn ein Kind Angst bekommt, dass es selbst oder seine Eltern sterben könnten, weil eine Nachricht nicht geteilt wird, dann mag das für uns Erwachsene absurd klingeln. Für Ihr Kind jedoch ist diese Vorstellung richtig beängsti- gend! Nicht immer ist es leicht, diese irrationalen Ängste mit vernünftigen Argumenten aus der Welt zu schaffen. � Regeln festlegen: Besprechen Sie mit Ihrem Kind, welche Kettenbriefe weitergeschickt werden können – und welche nicht. Es gibt ja auch nette Kettenbriefe.
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