Die Abstände zwischen den Attacken werden immer kürzer. Was ist eigentlich Bulimie? Bulimie wird auch als „Ess-Brech-Sucht“ bezeichnet. Ähnlich wie Magersucht (siehe Elternbrief 41) ist Bulimie eine Essstörung, die allerdings meist später als die Anorexie auftritt. Betroffen sind vor allem Mädchen und junge Frauen, die nicht selten schon einmal magersüchtig waren. © Vidmir Raic / Pixabay.com Junge Menschen mit Bulimie sind meist schlank. Ihr Selbstwertgefühl und ihr Wohlbefinden sind stark von Gewicht und Figur abhängig. Sie leiden unter Heißhungerattacken und können innerhalb kürzester Zeit sehr große Mengen an Essen verschlingen. Anschließend wird das Essen dann absichtlich wieder erbrochen. Dabei haben die Erkrankten starke Schuldgefühle. Ebenso wie Magersüchtige versuchen sie oft, durch extremen Sport ihr Gewicht unter Kontrolle zu halten, oder nehmen Abführmittel oder Appetitzügler. Wie jede Sucht wird auch die Bulimie mit der Zeit stärker, wenn sie nicht behandelt wird. Die Betroffenen haben häufig eine gestörte Selbstwahrnehmung, das heißt sie fühlen sich zu dick, auch wenn sie objektiv betrachtet sehr schlank sind. Auch Selbstverletzungen, Alkohol-, Nikotin- und Medikamentenmissbrauch können bei der Krankheit eine Rolle spielen. So rutschen die Erkrankten immer mehr in die Isolation hinein. 11
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