Elternbrief Nr. 46

Eine Therapie hilft Ihrem Kind mit seinen Problemen umzugehen. Auch wenn Sie sich verstärkt um Ihr Kind bemühen, wird sich sein Verhalten nicht einfach ändern. Eine Betroffene beschreibt es so: „Es ist wie eine Sucht, die man mithilfe von Therapien und mit viel Liebe und Zeit beheben kann. Angehörige müssen wissen, dass man nicht eklig ist, wenn man es macht! Dass man Liebe und Geborgenheit braucht statt Vorwürfe. Sie dürfen nicht in Panik ausbrechen, sondern müssen helfen!“ Wenn ritzende Jugendliche keine Hilfe bekommen, kann sich dieses Verhalten leicht verselbstständigen und wie eine Sucht immer schlimmer werden. Die Betroffenen kapseln sich zunehmend von den Gleichaltrigen und der Familie ab, werden innerlich immer distanzierter und einsamer. Deshalb sollten sie professionelle Hilfe suchen. Therapeutische Hilfe wird vielleicht zunächst stationär und später mit ambulanter Behandlung stattfinden. Die Therapie hat zum Ziel, dass Konflikte nicht mit dem Körper ausgetragen werden, sondern mit sich selbst und innerhalb der Familie. Dazu werden auch Sie als Eltern gebraucht. Das kann für alle Beteiligten ein sehr schmerzhafter Prozess sein. Stellen Sie sich ihm trotzdem, es lohnt sich. Wenn Ihr Kind sich nicht mehr selbst verletzen muss und sich die Beziehungen innerhalb der Familie verbessern, haben Sie gemeinsam etwas wirklich Großes erreicht. © Ulrike Mai / Pixabay.com 15

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