• • • • Was Eltern nicht gefällt, f inden Jugendliche gerade gut . Wo trifft sich die Jugend? Geht Ihre Tochter neuerdings wieder auf den Spielplatz? Dann sicher nicht, weil sie immer noch so gerne schaukelt. Interessiert sich Ihr Sohn plötzlich für den öffentlichen Nahverkehr und setzt sich in Bushäuschen? Bestimmt nicht, weil er auf den nächsten Bus wartet ... Bushäuschen und auch Spielplätze sind bei Jugendlichen vor allem dann beliebt, wenn es keine anderen Treffpunkte gibt, wo sie miteinander Zeit verbringen können, wie etwa in Jugendzentren oder Freizeitheimen. Auch ausrangierte Bauwagen oder alte Schuppen sind als Jugendtreffpunkte sehr beliebt. Gerade das Inoffizielle, das Improvisierte hat für viele Jugendliche einen ganz besonderen Reiz. Viele Eltern sehen das mit Sorge. Dass sich Jugendliche gerne irgendwo draußen treffen, können Eltern ja noch akzeptieren – aber in einem Bauwagen? Wird da nicht vielleicht zu viel getrunken und geraucht? Kann es sein, dass sich die Jugendlichen dort auch leichtfertiger auf sexuelle Erfahrungen einlassen, weil sie nicht unter Beobachtung stehen? Diese elterlichen Sorgen sind durchaus nachvollziehbar. Sprechen Sie mit Ihrer Tochter, Ihrem Sohn darüber, was Sie beunruhigt. Welche Freunde, welche anderen Jugendlichen sind dort? Wie schätzt Ihr Sohn oder Ihre Tochter die Risiken ein, wenn er oder sie mit anderen in einem Schuppen feiert? An Treffpunkten im Freien sind Jugendliche durch die Öffentlichkeit um sie herum weniger gefährdet. Sollte etwas aus dem Ruder laufen, etwa wegen zu viel Alkohols oder Streitereien, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass jemand einschreitet oder die Polizei informiert. Sprechen Sie auch über Rücksichtnahme. Zigarettenkippen oder Glasscherben haben auf einem Spielplatz nichts verloren, auch lautes Geschrei oder Musik im Wohngebiet beeinträchtigt andere Menschen. Bieten Sie Alternativen an: Ihr Sohn oder Ihre Tochter könnte zu einer Garagenparty einladen oder ein Fest im Park oder am See organisieren. 12
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