Elternbrief Nr. 41

• • • • Eine Einmischung muss gut überlegt sein. Sollen sich Eltern einmischen? Wenn die Kinder Opfer von Mobbing werden, leiden Eltern mit. Trotzdem hat es wenig Sinn, ja, ist sogar schädlich, sich allzu schnell in die Vorgänge einzumischen, etwa die Täter zur Rede zu stellen oder sich mit deren Eltern in Verbindung zu setzen. Das macht die Sache für das Opfer meist noch schlimmer. Wenn Ihr Kind jedoch körperlicher Gewalt oder auch seelischen Qualen ausgesetzt ist, müssen Sie natürlich handeln. Wenden Sie sich an die Schule, den Klassenlehrer, den Vertrauenslehrer oder die Schulpsychologin. An vielen Schulen arbeiten auch Sozialpädagogen, die sich mit diesem Thema auskennen und entsprechend gegensteuern können (siehe Elternbrief 42). So kann Ihr Kind sich wehren Cool bleiben. Kinder und Jugendliche, die von Gleichaltrigen verspottet werden, schämen sich oft und ziehen sich zurück. Besser ist es, standzuhalten und ruhig und gelassen zu antworten. Antworten zurechtlegen. Viele Hänseleien sind nicht gerade originell. Ihr Kind weiß, womit es am häufigsten geärgert wird. Für solche Angriffe kann es sich schon im Vorfeld die passenden Antworten ausdenken und dem Angreifer den Wind aus den Segeln nehmen. Verbündete suchen. Nicht jeder Schüler macht bei Mobbing mit. Wer verhält sich neutral? Wer ist vielleicht des Öfteren selbst in der Schusslinie? Mit solchen Mitschülern oder Mitschülerinnen sollte Ihr Kind das Gespräch suchen, sie vielleicht auch einmal zu sich einladen. Gemeinsam kann man sich besser wehren. Den „Chef“ und die Mitläufer ins Visier nehmen. Es kann sehr wirkungsvoll sein, den Anführer einer Gruppe gezielt anzusprechen oder ihm schlagfertig zu antworten. Auch die Mitläufer sollten in die Verantwortung genommen werden. Meist haben sie ohnehin ein schlechtes Gewissen und machen nur mit, um nicht selbst ausgegrenzt zu werden. Werden sie einzeln auf ihr Verhalten angesprochen, so tun sie sich oft schwer, Argumente dafür zu finden. Beim nächsten Mal werden sie sich vielleicht neutraler verhalten oder Ihrem Kind sogar zu Hilfe kommen. 13

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