Elternbrief Nr. 35

• • • Kind in Gespräche Beziehen Sie Ihr mit ein, statt es danebenstehen zu lassen. Bloßstellen verboten! Ihr Kind ist eine eigene Persönlichkeit und will als solche respektiert sein. Sie werden vielleicht feststellen, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter in manchen Situationen, die Ihnen ganz harmlos erscheinen, überraschend gereizt reagiert. Warum? Weil Sie unbewusst eine Grenze überschritten haben. Ja, wie kann man denn überhaupt „die Grenzen seines Kindes überschreiten“? Sie sind doch seine Mutter oder sein Vater, Sie kennen Ihr Kind durch und durch und meinen es immer gut mit ihm! Muss sich Ihr Kind wirklich manchmal gegen Sie wehren? Und ob! Hier sind einige typische Situationen, in denen Eltern ihre Kinder unabsichtlich mit zu wenig Respekt behandeln: Es wird zu oft über die Kinder geredet, wenn sie dabei sind. Ob Schulschwierigkeiten oder Übergewicht, zu vieles wird erörtert, wenn die Kinder in Hörweite sind. Aber auch positive Dinge wie gute Noten oder andere tolle Leistungen werden oft ganz stolz anderen Eltern oder Bekannten berichtet, wenn die Kinder zuhören. Dabei könnten sie, wenn sie das möchten, doch auch selbst davon erzählen! Passiv dabeizustehen, wenn über einen geredet wird, macht große Kinder schnell wieder ganz klein. Tatort Kaufhaus: Mutter oder Vater befinden sich im angeregten Gespräch mit der Verkäuferin. Zu hören sind Sätze wie: „Er ist so arg gewachsen in den letzten Monaten.“ Oder noch schlimmer: „Sie hat halt immer noch ein wenig Babyspeck“, begleitet vom Kichern der Erwachsenen. Das Kind steht daneben und fühlt sich furchtbar. Unerwünschte Zärtlichkeiten: Zu Hause mag Ihr Kind noch so verschmust sein, in der Öffentlichkeit kann sich das jedoch ganz anders darstellen, besonders wenn Gleichaltrige mit dabei sind. Da ist das Bussi vom Papa schnell ziemlich peinlich. Auch gut gemeinte Ermahnungen, wie etwa sich warm anzuziehen, sind vor anderen Kindern sehr unangenehm. 6

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