nicht einfach über Setzen Sie sich Ihr Kind hinweg. Haben Sie auch schon einmal Ihrem Kind in aller Öffentlichkeit den Mund abgewischt? Und hat Ihr Kind empört reagiert? Es hat recht! Denn was bei einem Kleinkind noch in Ordnung ist, geht bei einem Schulkind gar nicht mehr. Wenn es also einen verschmierten Mund hat, dann bitten Sie es, sich selbst abzuputzen. Beispiel Kinobesuch: Sie kaufen Ihrem Kind eine Tüte Popcorn und greifen während der Vorstellung einfach selbst zu. Auch das geht nicht. Es ist das Popcorn Ihres Kindes, und wenn Sie davon essen möchten, müssen Sie fragen. Oder beim Aufräumen: Waren Sie auch schon versucht, alte Spielsachen oder zu klein gewordene Anziehsachen einfach zu entsorgen? Vorsicht! Es handelt sich um das Eigentum Ihres Kindes. Es sollte selbst darüber bestimmen dürfen, ob und was entsorgt oder verschenkt werden soll. Vermeiden Sie es auch, in Gegenwart Ihrer Tochter mit anderen über sie zu sprechen. Und wenn Sie Probleme mit Ihrem Sohn haben und sich mit Ihrem Partner darüber austauschen wollen: Machen Sie dies bitte nicht in der Gegenwart des Kindes. Das kann als extrem kränkend empfunden werden. Neben Respekt ist auch Toleranz wichtig. Achten Sie die Grenzen Ihres Kindes. Vielleicht ist es empfindlich und schnell beleidigt. Wenn Sie diese Charaktereigenschaften kennen, sollten Sie nicht darauf herumreiten und es in aller Öffentlichkeit bloßstellen. Akzeptieren Sie Ihr Kind mit seinen Eigenarten – es ist einzigartig und liebenswert. Übrigens, wer Toleranz und Respekt vorlebt, wird auch selbst respektiert und toleriert. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die in einem stark autoritär geprägten Elternhaus groß geworden sind, zunächst dessen Werte übernehmen, diese aber schnell wieder ablegen, sobald keine Bestrafung mehr zu erwarten ist. Andererseits hat sich herausgestellt, dass Kinder, die in einem eher demokratischen Erziehungsstil erzogen wurden, sich mit den Werten der Eltern auseinandersetzen und diese übernehmen. 2
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