Elternbrief Nr. 21

Schü chternheit ist nicht von vorneherein ein Grund zur Sorge. Schüchterne Kinder Kennen Sie solche Situationen? Sie sind mit Ihrem Kind auf einem Kindergeburtstag, alle amüsieren sich prächtig, nur Ihre Tochter oder Ihr Sohn klammert sich an Sie, als ginge es ums Überleben. Beim Abschied morgens im Kindergarten gibt es immer noch Tränen und wenn Besuch kommt, versteckt sich Ihr Kind hinter Ihnen und weigert sich standhaft, „Hallo“ zu sagen. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, dann haben Sie höchstwahrscheinlich ein schüchternes Kind. Grundsätzlich ist Schüchternheit nichts Negatives. Es ist vielmehr eine Charaktereigenschaft. In anderen Kulturen sind schüchterne Kinder sehr beliebt. Sie gelten als intelligent und gut erzogen. In unserer Gesellschaft wird Schüchternheit oft als soziales Handicap betrachtet. Und tatsächlich leiden Kinder wie Eltern unter Situationen wie oben beschrieben. Sie fragen sich vielleicht: Was ist eigentlich Schüchternheit? Warum ist mein Kind schüchtern und wie kann ich ihm helfen? Schüchterne Kinder sind außerhalb der Familie sehr unsicher. Es fällt ihnen schwer, vor anderen zu sprechen. Sie vermeiden es oftmals, mit anderen Kindern zusammen zu sein. Bei Konflikten ziehen sie sich schnell zurück. Schüchterne Kinder sind oft sehr lärmempfindlich und haben darum auch wenig Freude an lauten, wilden Spielen. Sie stehen dann lieber abseits und beobachten das Geschehen um sie herum. Sie haben meist weniger Freundschaften, diese sind dann aber sehr eng. 7

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