Elternbrief Nr. 19 Erziehungsratgeber Bayerisches Landesjuge

Was bedeutet es, ein Mädchen oder Junge zu sein? © Pezibear / Pixabay.com ter. Für den Elternteil, der gerade nicht der „Liebling“ seines Kindes ist, ist das manchmal gar nicht so einfach auszuhalten. Sie als Vater bemühen sich redlich um Ihren Sohn, aber der will nur von seiner Mutter ins Bett gebracht werden. Als Mutter versuchen Sie, für Ihre Tochter da zu sein und mit ihr etwas zu unternehmen, aber Papa ist einfach der Größte. Seien Sie deswegen nicht gekränkt. Mit dem Eintritt ins Schulalter ändern sich diese Vorlieben allmählich wieder. Die Entwicklungsaufgabe in dieser Zeit ist es, die eigene geschlechtliche Identität zu entwickeln: In der Annäherung an das andere Geschlecht kann ausgelotet werden, worin die Unterschiede bestehen, was einen selbst zum Mädchen oder zum Jungen macht. Am Ende dieses Prozesses ist das Mädchen meist wieder näher bei der Mutter, der Junge wieder stärker beim Vater angekommen. Außerdem lernen Kinder in diesem Lebensalter, die Umwelt aktiv zu erforschen, auf andere zuzugehen, sich durchzusetzen. Dazu braucht es zum einen Rückhalt und Sicherheit, also die Bindung an die Eltern, aber auch Herausforderungen und Ermutigung, Anreize, nach außen zu gehen. Traditionell waren Geborgenheit und Bindung eher der mütterliche, Ermutigung und Konfrontation eher der väterliche Part. Heute sind die Geschlechterrollen sehr viel durchmischter. Wie auch immer Sie Ihre Rollen als Elternpaar oder auch als Alleinerziehende ausfüllen, Sicherheit und Ermutigung können Sie Ihrem Kind bestimmt mitgeben. 2

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